TV-Star auf der BühneKultserie „Hausmeister Krause“ jetzt im Theater
Köln – „Sicher…, sicher! Alles für den Dackel, alles für den Club!“ Wer kennt sie nicht, die Sprüche von Hausmeister Krause aus Köln-Kalk, für den die Hausordnung und der Dackel Bodo, „dat juute Tier“, heilig waren. Mehr als ein Jahrzehnt lang flimmerte die Kultserie mit Tom Gerhardt (65) in der Hauptrolle des verbohrten Hausmeisters Dieter Krause, seiner bildungsfernen Familie mit Ehefrau Lisbeth und Tochter Carmen und dem unvermeidlichen Dackelclub über die Bildschirme.
Zur Saisoneröffnung des Theater am Dom bekam das Publikum nun ein Update von der Hausmeisterfamilie, von Dieters bestem Freund und Clubkameraden Herbert und von Karl, dem ungeliebten Teckel-Club-Präsidenten. Vor rund 350 Gästen feierten Tom Gerhardt und sein Co-Autor Franz Kruse am Donnerstagabend Premiere mit ihrem Bühnenstück „Hausmeister Krause: Du lebst nur zweimal“ im Theater in der Glockengasse.
Tom Gerhardt ist auch Regisseur
Die Geschichte des Zweiakters, bei dem Gerhardt auch Regie führt, ist schnell erzählt. Krause hat den 20. Hochzeitstag mit seiner Frau Lisbeth (Antje Lewald) vergessen, da er nur seine Präsidentschaft im KTC (Kölner Teckel Club) 1881 e. V. im Sinn hat. Unbedingt will er künftig als Dieter I. Präsident des Vereins werden und Karl (Stefan Preiss) vom Thron stürzen. Mit seinem trotteligen Klubkameraden Herbert (herrlich gespielt von Stephan Bieker) heckt er einen Plan aus, um Karl abzuwählen. Als Belohnung verspricht er ihm seine Tochter Carmen (Luana Bellinghausen). Natürlich gehen alle Pläne schief.
Im Stück geht natürlich alles schief
Verwechslungen, Missgeschicke und Missverständnisse bestimmen das Spiel vor der kargen Kulisse, die mit piefigen Polstermöbeln, Blümchen-Tapete, Teckel-Club-Pokalen im Schrank und Urkunden an den Wänden auskommt. Der Bodo, der schon verstorbene, aber immer noch heiß geliebte Dackel, verfolgt das turbulente Geschehen aus einer Porzellan-Urne heraus, die von Kerzen umrahmt am linken Bühnenrand steht. Viele Handlungselemente im Stück ähneln dem Vorbild aus der Comedy-Serie „Hausmeister Krause – Ordnung muss sein“.
Hausmeister Krause, der deutsche Spießbürger
Auch auf der Bühne spielt Gerhardt den deutschen Spießbürger, der mit seiner chaotischen Familie und den Tücken des Alltags kämpft und der als Hausmeister Krause seine Mitbewohner in der Wohnanlage in Kalk wie „den letzten Dreck“ behandelt. Nachdem Lisbeth herausgefunden hatte, dass die Lachsschnittchen, der Kaviar und der Champagner im Kühlschrank gar nicht für den Hochzeitstag, sondern für die nächste Clubsitzung bestimmt waren, nimmt der zweistündige quirlig-absurde Schwank Fahrt auf.
Rosenkrieg mit Tom Gerhardt
Lisbeth will ihren Dieter bestrafen und hinterlässt ihm eine Nachricht, die ihn halb um den Verstand bringt. Sie stürzt sich in ein amouröses Abenteuer mit Dieters ärgsten Feind, dem Club-Präsidenten. Krause sieht sich „nackt unter Hyänen“ und geht zum Gegenangriff über. Sein Credo: „Das Schicksal muss es lösen.“ Herzattacken, ein elektrischer Stuhl, die attraktive Putzfrau Marielka und Hausverwalter Makielski bringen Farbe ins Spiel. Nach gut zwei Stunden ist der Rosenkrieg vorbei. Reichlich Applaus ehrt die Darstellerinnen und Darsteller für ihr „juutes Spill“.
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Das Stück ist im Theater am Dom, Glockengasse 11, noch bis zum 6. November 2022 zu sehen. Tickets sind an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.