Neben Thomas Gottschalk und Guildo Horn waren auch Sally Özcan, Joachim Król, Susan Sideropoulos und Christine Thürmer zu Gast.
Zu Gast beim „Kölner Treff“Thomas Gottschalk über Influencer-Dasein: „Fragwürdiges Geschäft“
Der Kölner Treff geriet am Freitagabend (21. April) vor allem zu einem Treffen der Generationen. Während Thomas Gottschalk (38.000 Instagram-Follower) vor allem die alteingesessene Altherren-Schule repräsentierte, die mit Social Media und dem Influencer-Dasein nur wenig anfangen kann, stand Foodbloggerin Sally Özcan (985.000 Instagram-Follower) für die neue Art der Unterhaltung. Beide Parteien glänzten allerdings nicht gerade mit glücklichen Aussagen.
Neben Gottschalk und Özcan, begrüßte Moderatorin Bettina Böttinger (34.000 Instagram-Follower) auch noch den Schauspieler Joachim Król (570 Instagram-Follower), die Extrem-Wanderin Christine Thürmer (21.000 Instagram-Follower), die Schauspielerin Susan Sideropoulos (199.000 Instagram-Follower) und den Musiker und Entertainer Guildo Horn (5.900 Instagram-Follower).
Guildo Horn beim „Kölner Treff“: Erinnerungen an einen dynamischen Möbelvertreter
25 Jahre ist es her, dass Guildo Horn mit seinem Evergreen „Guildo hat Euch lieb“ die deutschen Musikcharts eroberte und Deutschland beim Eurovision Song Contest 1998 in Birmingham vertrat. Pünktlich zu diesem Jubiläum erscheint der Hit in diesem Jahr in einer Neu-Auflage in gleich mehreren Variationen. Von Rock, über Pop bis Klassik ist alles dabei. Bei seiner Klassik-Stimme habe der ein oder andere schon Haarausfall bekommen, verriet Guildo Horn, der wie gewohnt im extravaganten Outfit daher kam – oder um es mit Bettina Böttingers Worten zu sagen, an einen „dynamischen Möbelvertreter“ erinnerte.
Überraschend einfarbig präsentierte sich der sonst als Paradiesvogel bekannte Moderator und Entertainer Thomas Gottschalk, der ganz in Schwarz gekleidet war. Dabei zeigte sich der 72-Jährige zumindest teilweise sehr selbst reflektiert und gab zu: „Meine Lebenswirklichkeit ist mir ein bisschen abhandengekommen. Diesen Samstagabend, den ich einst im Griff hatte, gibt es nicht mehr.“
Und genau deswegen gehe er jetzt andere Wege, hat kürzlich einen Podcast mit seinem Buddy Mike Krüger gestartet, und ist jetzt auch auf Instagram aktiv. Dass er diese neumodischen Wege der Unterhaltung jedoch alles andere als liebt, machte er jedoch ebenso deutlich. „Ich halte das Influencer-Dasein für ein sehr fragwürdiges Geschäft“, sagte er.
Doch Tommy wäre nicht Tommy, wenn er dann nicht doch wieder ein Fettnäpfchen gefunden hätte. „Es geht relativ schnell, dass eine gewisse Empörung da ist“, bemängelte er den aktuellen Zeitgeist und findet es dann auch befremdlich, dass sich die Witze in den vergangenen Jahren geändert hätten. Klingt ein bisschen nach: Heute darf man nichts mehr sagen.
Kölner Treff im WDR: Sally Özcan und ihr „Sallycon Valley“
Influencerin und Foodbloggerin Sally Özcan raunte bei Gottschalks Anti-Influencer-Aussagen und deutete leicht beleidigt an, Gottschalk hätte sie im vergangenen Jahr bei einem geplanten Event versetzt. Gottschalk selbst wusste von nichts und lächelte munter weiter.
Fast eine Million Menschen folgen Sally auf ihrer Instagram-Seite „Sallys Welt“ und begleiten sie vor allem beim Backen und Kochen. Tausende Rezepte habe sie schon veröffentlicht und nachgemacht, für die Sendung backte sie als Hommage an Guildo Horn dann extra Nussecken. Guildos Fazit: „Ein bisschen viel Schokolade“.
Özcan beschäftigt in ihrem selbsternannten „Sallycon Valley“ im beschaulichen Waghäusel in Baden-Württemberg mittlerweile rund 150 Menschen. Ihre Videos auf Instagram und YouTube werden hunderttausendfach geklickt, in manchen davon sind auch Özcans Kinder zu sehen. Dies habe „sich so eingependelt“, sagt sie. Auf kritische Nachfragen von Böttinger und Guildo Horn („Ich habe es immer für wichtig gehalten, meine Kinder zu schützen“), reagierte sie gelassen und erklärte, ihre Kinder dürften jederzeit selbst entscheiden, ob sie vor die Kamera möchten oder nicht.
Etwas problematisch konnte man dann auch Özcans Aussagen zu genereller Kritik gegen sie und ihr Unternehmen auffassen. „Wenn morgen irgendeine Zeitung was schreibt, was nicht stimmt, kann ich immer mein Handy zücken und das richtig stellen. Wir sind ja fast schon unser eigenes Medium“, erklärt sie.
Sehr interessante und fast schon intime Einblicke gewährte Extrem-Wanderin Christine Thürmer. Sie gilt mit 60.000 Kilometern als die am weitesten gewandert Frau der Welt. Ihre letzte Wanderung war für ihre Verhältnisse allerdings eher ein Kurz-Trip: knapp 1.400 Kilometer den Oregon Desert Trail entlang.
„Unter 1000 mache ich nichts“, sagt Thürmer und verweist auf deutlich längere Extrem-Wanderungen, wie „von Mexiko nach Kanada oder vom südlichsten Zipfel Europas bis zum nördlichsten“. Einen ganz besonderen Tipp für Wanderwillige hat sie auch noch parat: „Alles, was nicht überlebenswichtig ist, bleibt Zuhause. Ich wandere ohne Unterhose“.