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Uniklinik KölnHaus Lebenswert muss weichen

Lesezeit 3 Minuten

Wo heute noch das gelbe Haus Lebenswert steht, soll der Neubau zur Behandlung von Krebspatienten errichtet werden.

Lindenthal – Das gelbe „Haus Lebenswert“ auf dem Uniklinik-Areal muss Platz machen für Größeres. Und da wird das Haus Lebenswert ebenfalls eine bedeutungsvollere Rolle spielen. Die Uniklinik will ihre Krebstherapien in einem Gebäude bündeln. Der Verein Lebenswert e.V. soll die gesamte Dachetage des sechsten Stocks im neuen Centrum für Integrierte Onkologie (Cio) bekommen, das an der Stelle des gelben Hauses bis 2017 entstehen soll.

Das Centrum für Integrierte Onkologie (Cio) Köln/Bonn gehört zu den ersten fünf Spitzenzentren für Krebstherapie und Krebsforschung in Deutschland. Das Haus Lebenswert in Köln ergänzt mit seinen psychologischen Angeboten die Krebstherapien.

Das neue Gebäude Cio-Ambulatorium wird Platz für die steigenden Patientenzahlen haben. Über einer Tiefgarage mit 146 Plätzen erhebt sich ein Bau mit sieben Geschossen. Die gesamte Dachetage wird neue Heimstatt für das Haus Lebenswert. (kb)

Gute Aussichten, findet der Geschäftsführer Uwe Schwarzkamp: „Wir platzen jetzt aus allen Nähten. Wir haben in unserer Not schon kleine Zimmer zu Therapie-Räumen umgestaltet.“ Er erlebt seit 2002 den ständig wachsenden Bedarf an psychotherapeutischer Unterstützung für Krebspatienten und ihre Angehörigen – und eine zunehmende Akzeptanz bei den Ärzten.

Der Verein Lebenswert e. V. war 1997 von Professor Volker Diehl gegründet worden und wird fast ausschließlich durch Spenden getragen. Diehls Idee war es, krebskranke Menschen in ihrem Lebensmut zu stärken durch Psychotherapie, aber auch durch Kunst-, Musik- und Bewegungsangebote. Rund zwei Millionen Euro hatten Kölner Bürger durch teilweise sehr großzügige Spenden zusammengetragen, damit das Konzept in einem richtigen Haus auf dem Uniklinik-Gelände verwirklicht werden konnte. 2001 war es fertig, dann zogen die ersten Therapeuten ein. Nun muss es schon wieder weichen.

„Was die Bürger damals investiert haben, bleibt nicht nur im Wert erhalten, sondern wird sogar erweitert, durch mehr Platz und Einrichtungen wie beispielsweise Rechner“, sagt Schwarzkamp. Um einen nach oben offenen großen Innenhof werden sich Räume für die mittlerweile 13 Therapeuten gruppieren, die hier Musik-, Kunst- und Bewegungstherapien anbieten. Im Herbst muss der Verein das gelbe Haus verlassen und in ein Übergangsquartier ziehen. Der Umzug ins Cio-Gebäude ist für 2017 geplant.

Schwerpunkt ist die psychoonkologische Versorgung der Krebspatienten

Außerdem wird das Centrum für Psycho-Onkologie (Cepo) im künftigen Gebäude angesiedelt. Das Cepo wurde auf Initiative von Haus Lebenswert geschaffen, im Januar hatten Klinik-Vorstand und Dekan dem Projekt zugestimmt. Schwerpunkt ist die psychoonkologische Versorgung der Krebspatienten der Uniklinik. Dazu sind zwei neue Vollzeitstellen für Psychotherapeuten genehmigt worden. Uwe Schwarzkamp ist stolz darauf: „Das ist brandneu. Unser Ziel ist es, die Psychotherapie als festen Bestandteil in die Behandlung Krebskranker zu integrieren.“