Von Sprachlosigkeit zu Traurigkeit und Angst: Das sagen Kölnerinnen und Kölner zur US-Wahl.
„Ich bin sprachlos“Was Kölner vom Wahlsieger Trump halten
Donald Trump hat die US-Wahlen gewonnen. Ab 2025 tritt er damit seine zweite Amtszeit als US-Präsident an. Was denken Kölnerinnen und Kölner darüber?
Gabriele (80):
„Ich bin sprachlos. Ich hätte das wirklich nicht von Amerika erwartet, obwohl so manches in letzter Zeit darauf hingewiesen hat. Und ich befürchte, es wird jetzt ein fürchterliches Chaos geben, und wir in Deutschland werden auch davon mitkriegen. Vor allem mit unserer instabilen Regierung — das wird Trump nicht ungenutzt lassen.“
Gabriela (67):
„Ich finde es einfach grausig. Es macht mir Angst. Vor allem macht es mir Angst, was für Konsequenzen das für Europa und auch für die Ukraine haben wird. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Trump SO hoch gewinnt. Ich bin wirklich sprachlos.“
Barbara Prein (71):
„Ich nehme die Wahl jetzt so, wie sie ist, und warte erstmal ab, was kommt. Denn letztendlich: Was kann ich machen? Ich habe keine Lust, mich da emotional zu sehr reinzuhängen. Die Zeit wird zeigen, was passiert. Aber ich bin kein Freund von Trump. Die Wahrscheinlichkeit, dass er gewinnen wird, war ja ziemlich hoch. Wobei ich es Kamala Harris gegönnt hätte und gerne gesehen hätte, wie sie gewinnt. Es ist schwierig in der heutigen Zeit, in der Menschen oft sehr arm sind und sich dann irgendwelchen Rechtspopulisten zuwenden, weil sie hoffen, dass ihnen da mehr geholfen wird.“
Reinhold (62):
„Trump hat mit den Themen Innere Sicherheit und Migration gewonnen. Und das sind bei uns ja die gleichen Themen, mit denen die AfD gewinnt. Ich hatte befürchtet, dass Trump gewinnt, aber hätte nicht erwartet, dass Harris so sehr versagt. Aber Harris hat diese ganzen Themen eben nicht angesprochen, was ja unser Olaf Scholz genauso wenig macht. Und von daher habe ich echt Sorgen, dass nächstes Jahr bei uns das Gleiche passiert. Bei all dem kann man nur abwarten, aber ich befürchte das Schlimmste — auch für unsere Bundestagswahlen.“
Sarah (35):
„Das ist die Realität für die Frau: Der weiße Mann wird vorgezogen. Und das macht mich richtig fertig. Es ist einfach genau wie beim letzten Mal. Und beim letzten Mal hatte ich mir gedacht: Das wird und kann sich nicht wiederholen! Aber jetzt ist es trotzdem passiert. Es hätte auch nicht Harris sein müssen; Hauptsache nicht Trump. Aber es ist trotzdem Trump geworden — trotz der Urteile und trotz allem, was wir über ihn wissen. Und es macht mich als Frau fix und fertig. Die Wahl ist der Beweis, dass Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind. Ich bin sicher, die US-Wahl wird auch Auswirkungen auf unsere Leben und auf unsere Zukunft in Deutschland haben. Unsere armen Kinder…“
Konrad Bremer (44):
„Irgendwie traurig, dass so eine Persönlichkeit zum Präsidenten der USA gewählt wird. Aber andererseits muss man eben sagen, dass die Demokarten nicht richtig verstanden haben, was die Leute bewegt. Das führt dann zu so einer Wahl. Und da sollten wir gucken, dass uns in Deutschland nicht ein ähnliches Schicksal ereilt. Das deutet sich in ganz Europa ja an: Alles wird instabiler und unberechenbarer. Teilweise sind Trumps politische Ansätze schon legitim und es wird wohl nicht alles falsch sein, was er macht, aber die Art und Weise, wie es kommuniziert wird, ist oft schwierig. Wir hier in Europa müssen gucken, wie wir damit umgehen, und die US-Amerikaner genauso.“