Verkehr in KölnPläne für neue Rheinbrücken - und welche Chancen sie haben
- Es gibt viele Visionen für neue Brücken über den Rhein.
- Gute Chancen hat der Bau einer neuen Querung von Wesseling nach Niederkassel.
- Die Stadt Köln lässt eine Fußgängerbrücke zwischen der Bastei und dem Rheinpark prüfen.
Köln – Visionen für neue Brücken über den Rhein gibt es viele – und sie halten sich hartnäckig. Ob sie jedoch jemals Wirklichkeit werden, ist allerdings eher fraglich. Die besten Chancen hat da noch der Neubau einer kombinierten Straßen- und Bahnbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel.
Recht konkret scheinen die Pläne für einen Brückenschlag zwischen der Kölner Stadtgrenze bei Godorf oder Wesseling und Niederkassel – diese kombinierte Brücke für Autos und Bahnen könnte die seit Jahrzehnten erhoffte neue Verbindung zwischen den Autobahnen 553 und 555 und der linksrheinischen A 59 schaffen.
Die Hürde, die der Neubau nehmen muss, ist der Bundesverkehrswegeplan, der am 16. März im Verkehrsausschuss des Bundestags vorgestellt werden soll. Sebastian Schuster, Landrat im Rhein-Sieg-Kreis, ist optimistisch, dass die Brücke es angesichts des guten Kosten-Nutzen-Verhältnisses auf einen der vorderen Plätze schafft.
Die Aufnahme in diesen Plan ist die Grundvoraussetzung. Allerdings ist die Brücke nur eines von bundesweit 2000 Projekten. Welche davon überhaupt den Sprung geschafft haben, wird nach dem 16. März im Internet veröffentlicht.
Danach sollen die Bürger online sechs Wochen lang mit diskutieren können. Auch das neue Ratsbündnis von CDU und Grünen in Köln hat sich in der vergangenen Woche für diese Brücke starkgemacht. Die gesamte Region zwischen Köln und Bonn befürwortet das Bauwerk einschließlich der Industrie- und Handelskammern.
Auch neue Fußgängerbrücke wird geprüft
Die Kölner würden davon profitieren, weil sie in Zündorf und Porz neue Wohngebiete planen. Der Chemiekonzern Evonik setzt auf die neue Brücke, weil er im Rheinhafen von Niederkassel-Lülsdorf ein neues Containerterminal in Betrieb nehmen möchte.
Sollte es der Neubau nicht auf einen der vorderen Plätze im neuen Bundesverkehrswegeplan des Verkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) schaffen, wäre er für Jahre vom Tisch. Der neue Plan wird bis 2030 Gültigkeit haben.
Immerhin soll eine Machbarkeitsstudie der Stadt prüfen, ob es Sinn hat, eine neue Fußgängerbrücke über den Rhein in Köln zwischen der Bastei und dem Rheinpark zu schlagen.
Die Idee für eine Landmarke mit Schrägseil-Konstruktion stammt von der Kölner Architektin Christina Codjambopoulo und knüpft an den Masterplan von Albert Speer an, der zwei schmale Brücken für Fußgänger und Radfahrer als Verlängerung der Ringe über den Rhein ins Rechtsrheinische vorgeschlagen hatte.
Möglicherweise könnte eine zweite Brücke zwischen Rheinauhafen und Deutzer Hafen geprüft werden.
Auch ein Projekt, das seit Jahrzehnten Thema ist und jetzt auch mit einer Online-Petition der FDP in den Kreisen Neuwied und Ahrweiler zu neuem Leben erweckt werden soll – die Rheinquerung zwischen Linz und Remagen, eine Verbindung zwischen den Autobahnen 3 und 61. Ob Tunnel oder Brücke, diese Fragen sind völlig offen. Die Chancen stehen vor 2030 nicht gut.