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Verkehr in KölnVerbände kritisieren rechtsrheinisches Stauchaos

Lesezeit 2 Minuten

Der tägliche Stau auf der Bergisch Gladbacher Straße

Köln – Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) kritisieren den neuerlichen Vorstoß zur Bekämpfung der Verkehrsprobleme im rechtsrheinischen Kölner Norden.

Er vermisse ein „deutliches Zeichen“, so Roland Schüler vom VCD am Montag auf einer Pressekonferenz. Es fehlten „Sofortmaßnahmen in den nächsten drei Monaten“. Bessere Busverbindungen zum Beispiel seien rasch umsetzbar.

Bis zu 2500 Fahrzeuge pro Stunde – Gefährdung durch Lärm

Vertreter der Städte Köln und Bergisch Gladbach, des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie des Vereins „Region Köln/Bonn“ hatten in der vergangenen Woche einen Vorhaben-Katalog mit 33 Punkten formuliert. Auf Kölner Seite soll vor allem die Bergisch Gladbacher Straße entlastet werden, hier werden bis zu 2500 Fahrzeuge pro Stunde gezählt – seit Jahrzehnten beklagen die Anwohner die Blechlawinen.

VCD und Bund sehen die Anwohner nicht nur durch Abgase gefährdet, sondern auch durch den Lärm. Die Grenzwerte würden regelmäßig überschritten, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei die Folge.

Tempo 30 und Radschnellwege als Lösung

Kurzfristig soll nun mit Tempo 30 das Lärm-Problem entschärft werden, zudem sollen Radschnellwege und größere Park & Ride-Anlagen in Thielenbruch und Dellbrück geprüft werden.

Mittelfristig ist geplant, die S-Bahn-Linie 11 zwischen Dellbrück und Bergisch Gladbach alle zehn Minuten fahren zu lassen und damit doppelt so oft wie bisher. Auf lange Sicht steht der sechsstreifige Ausbau der A 4 vom Kreuz Köln-Ost bis zur Anschlussstelle Moitzfeld auf der Agenda.

Kein Wort über Güterverkehr

Für die Verbände ist die Liste nicht vollständig. Unerwähnt bleibe etwa das Thema Güterverkehr. Es gelte, mehr Warentransporte auf die Schiene zu verlagern. So könne die Bergisch Gladbacher Straße vom besonders lärm- und schadstoffintensiven Lkw-Verkehr entlastet werden. Außerdem fordern die Verbände die Verlängerung der Straßenbahn-Linien 3 und 18 nach Bergisch Gladbach.

Auch insgesamt sind VCD und Bund skeptisch hinsichtlich der Umsetzung der Vorhaben: „Uns fehlt das Vertrauen, dass diejenigen, die es in den letzten 30 Jahren nicht hinbekommen haben, es nun in vier Jahren schaffen“, so Roland Schüler.

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