Vor 22 Jahren eröffnetSportmuseum in Köln soll für 12,2 Millionen Euro saniert werden
Köln – Manche Begebenheiten passen auf geradezu magische Weise zusammen. 1896 wurde jenes Zoll- und Lagerhaus im Rheinauhafen gebaut, in dem heute das Deutsche Sport- und Olympiamuseum residiert. Im selben Jahr fanden in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Vor fast 22 Jahren wurde das Museum am Rhein eröffnet. Nun planen die Initiatoren eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung des Gebäudes sowie die komplette Überarbeitung der Dauerausstellung, sagt Museumsdirektor Andreas Höfer auf Anfrage. Unter anderem könnte einer der markanten Sportplätze auf dem Dach des Gebäudes wegfallen.
Die augenfälligste Veränderung ist den bisherigen ersten Vorplanungen zufolge ein Aufbau auf dem nördlichen Teil des historischen Gebäudes. Nach Worten von Museumsdirektor Höfer könnte dieser Teil um eine Etage aufgestockt werden. In den so entstehenden neuen Räumen könnte unter anderem die Museumsverwaltung unterkommen, die bislang im ersten Stock unterkommt. „Der Bebauungsplan ermöglicht ein Staffelgeschoss“, sagt Höfer. Deshalb sei der Aufbau mit den Denkmalschutz vereinbar. Der Sportplatz auf dem Dach des südlichen Trakts könnte zur „Multifunktionsfläche“ für Sport und Veranstaltungen werden.
80.000 Objekte in der Dauerausstellung
Die dann freiwerdenden Räume im ersten Stock würden unter anderem zur Erweiterung der Dauerausstellung genutzt, sagt Höfer weiter. Die Dauerausstellung umfasst derzeit rund 80.000 Objekte und ist seit 18 Jahren „nahezu unverändert“. „Wir möchten eine komplett neue Dauerausstellung“, so Höfer. Die technischen Möglichkeiten der Präsentation hätten sich ebenso verändert wie die Welt des Sports. Unter anderem rückten Themen wie die zunehmende Globalisierung des Sports, die Paralympischen Spiele oder Trendsportarten in den Fokus, die nach der Modernisierung mehr Raum bekommen könnten. Neben dem Dachaufbau und der neu konzipierten Dauerausstellung soll zudem das gesamte Gebäude energetisch saniert werden.
Zeitpunkt der Sanierung noch offen
Einer ersten Schätzung zufolge belaufen sich die Kosten für das gesamte Vorhaben auf rund 12,2 Millionen Euro. Davon entfallen nach aktuellem Stand 5,4 Millionen Euro auf die baulichen Veränderungen und 3,5 Millionen Euro auf die neue Dauerausstellung. 2,3 Millionen Euro sind für Baunebenkosten vorgesehen, etwa 450.000 Euro für Planungskosten. Für die Planung hat das Museum nun bei der Stadt einen Zuschuss von 150.000 Euro beantragt, über die der Sportausschuss bei seiner kommenden Sitzung am 14. Juni berät. Eigentlich erfüllt das Projekt nicht die Voraussetzung einer städtischen Förderung. „Die Stadt Köln sieht sich als Standortgeber für das einzige Sportmuseum der Bundesrepublik besonders verpflichtet, den Verein im aktuellen Fall und unter Berücksichtigung der Dringlichkeit der anstehenden Sanierung zu unterstützen“, formuliert die Stadt in der Beschlussvorlage. „Wir hoffen, im Lauf des Jahres in die konkrete Planung zu gehen. Damit können wir dann Fördergelder beantragen“, erklärt Höfer. Eine im Vorfeld „solide Planung und Finanzierung“ solle sicherstellen, „dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen“.
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Wann die umfangreiche Sanierung und Modernisierung starten soll, ergebe sich erst nach Abschluss der Planungen, einen konkreten Zeitrahmen gebe es deshalb noch nicht. Die Dauer des Vorhabens schätzt Höfer grob auf sechs bis zwölf Monate, jedoch müssten dies die Bauexperten feststellen. Er geht davon aus, dass das Museum „in der Hochphase der Baumaßnahme“ vorübergehend schließen müsse.