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Wegen PersonalmangelsDas große Anuga-Geschäft fällt für Kölner Wirte aus

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Gastro_Köln

Kölner Gastronomen klagen über akuten Mitarbeitermangel. (Symbolbild) 

Köln – Wenn zum Ende dieser Woche 4600 Messe-Aussteller aus aller Welt und Tausende an Fachbesuchern nach Köln strömen, müssten eigentlich auch die Gastronomen in dieser Stadt jubeln. Doch die Anuga rückt einmal mehr ein Problem in den Fokus, mit dem unzählige Wirte seit dem Lockdown zu tun haben: Ihnen fehlen die Mitarbeiter. Das ist umso bitterer, als gerade diese Messe früher ein Garant für gute Geschäfte war. Messegäste werden auf viele geschlossene Lokale stoßen, ist sich Volker Seibert sicher. Auch sein mehrfach preisgekrönter Betrieb „Seiberts Bar" werde am kommenden Sonntag und Montag nicht öffnen können, „und somit zur Hälfte der Anuga nicht da sein“. Der Grund sei die dramatische Personalnot. Dass die Suche nach den dringend benötigten Mitarbeitern erfolglos bleibe, habe auch nichts mit schlechten Löhnen zu tun“, betont der Bartender. „Wir zahlen einen hohen Übertarif und machen alles für unsere Mitarbeiter!“

Die Situation sei dramatisch, viele Restaurants müssten an zusätzlichen Tagen schließen oder könnten keinen Mittagstisch anbieten, bestätigt Christoph Becker, Geschäftsführer der Dehoga Nordrhein. Für den eklatanten Engpass gebe es drei Ursachen: Aufgrund der Pandemie fehlten nicht nur Aushilfen, die etwa in die Corona-Testzentren abgewandert seien. Es fehle auch ein komplettes Ausbildungsjahr. Und es gebe außerdem viele Festangestellte, die sich aufgrund der unsicheren Situation während ihrer Kurzarbeit für eine alternative Arbeit - etwa in einer Arztpraxis oder beim Rechtsanwalt - entschieden hätten. Der Verbandschef sieht hier und da aber auch schon „ein klein wenig Erholung“.

Spürbare Aufbruchstimmung in Köln

Dirk Holzmann beispielsweise freut sich über sein zu Messebeginn komplett reserviertes „Brauhaus ohne Namen“ in Deutz und über eine „spürbare Aufbruchstimmung“ in der Stadt. Im italienischen Restaurant Vetrina Toscana an der Lindenstraße ist man ebenfalls in positiver Erwartung. „Unser Küchenchef hat extra ein Menü für das anspruchsvolle Fachpublikum vorbereitet, sagt Betreiber Maximilian Wagner und nennt flambierte schwarze Trüffel-Ravioli sowie Fischkreationen von Kabeljau bis Kaviar. Er verzichtet in den kommenden Tagen sogar auf die sonstige Ruhezeit am Nachmittag.

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Auch in Touristen-Attraktionen wie dem Brauhaus Früh sind die Anfragen zur Anuga deutlich gestiegen. „Jedoch kein Vergleich zu den letzten Jahren“, sagt Unternehmenssprecherin Bianca Bendriss. „Wir haben internationale Gäste – aber eher europäisches Ausland, und die Gruppengrößen sind im Schnitt kleiner als früher.“

Gruber nimmt am Wettbewerb ,,Koch des Jahres" teil

Die Gäste, die für die Anuga reservieren, seien erfahrungsgemäß solche, die bewusst essen und gute Speisen und Weine genießen", weiß Franz Gruber, der jetzt schon gespannt darauf ist, wie sich das Anuga-Geschäft diesmal entwickelt. Als Inhaber von Grubers Restaurant wird der Österreicher in diesem Jahr am Wettbewerb „Koch des Jahres" teilnehmen.