AboAbonnieren

Wohnungsbau in KölnHäuser auf Stelzen am Rhein sind eine Option

Lesezeit 2 Minuten
rhein

Ist entlang des Rheins noch Platz für Wohnsiedlungen? (Symbolfoto)

Köln – Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein fordert von Politik und Stadtverwaltung, mehr Bauland in den Randbezirken bereitzustellen. Viele Ackerflächen seien willkürlich als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen worden, so Vorstandsvorsitzender Konrad Adenauer: „Diesen Schutz könnte man aufheben.“

Im vergangenen Jahr seien in Köln 2138 Wohnungen fertiggestellt worden, ergänzte Hauptgeschäftsführer Thomas Tewes am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Das sei erschreckend wenig. Seit fünf Jahren schon hätten mindestens 6000 Wohnungen jährlich bereitgestellt werden müssen. Doch die Stadtverwaltung unternehme zu wenig. „Der Flächennutzungsplan ist seit Jahrzehnten nicht mehr visionär angepackt worden“, so Tewes: „Wir müssen uns aber jetzt klar werden, wie die Stadt im Jahr 2040 aussehen soll.“

„Erhebliche Flächenreserven“

Tewes sowie Vorstandsmitglied und Architekt Hanspeter Kottmair haben sich selbst auf den Weg gemacht und mögliche Neubaugebiete am Stadtrand gesucht. Das Ergebnis: „Köln verfügt über erhebliche Flächenreserven, sie müssen nur gehoben werden.“ Der angedachte neue Stadtteil Kreuzfeld im Kölner Norden etwa könnte erheblich größer werden als bisher geplant.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch an der Autobahn 57 und direkt am Rhein könnte viel mehr gebaut werden – auf Überschwemmungsgebieten könnten etwa Häuser auf Stelzen entstehen. Viele Landschaftsschutzgebiete seien in einer Zeit ausgewiesen worden, in der von einem Bevölkerungsrückgang ausgegangen worden sei, so der Verein. Diese Zeiten hätten sich geändert.

Wenig Neubaumöglichkeiten im Stadtkern

„Wir wissen, dass wir mit Sicherheit auf Gegenwind stoßen, vor allem bei denjenigen, die dort wohnen“, sagte Tewes: „Aber wir müssen das Große und Ganze sehen.“ Die Grundstückspreise dürften nicht weiter steigen, sonst können sich Normalverdiener irgendwann kein Bauland mehr leisten.“ Auch die katholische Kirche als Grundstückseigentümerin müsse sich mehr engagieren.

Im Stadtkern sieht der Verein hingegen wenig Spielraum für Neubauprojekte. Die Möglichkeiten zur Nachverdichtung seien begrenzt. Auch die Grünflächen dürften nicht weiter angetastet werden. Sonst leide das Stadtklima. Da die Stadtverwaltung personell nicht in der Lage sei, einen „Masterplan Stadt 2040“ aufzustellen, schlägt der Verein vor, freiberufliche Stadtplaner zu beauftragen.