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Infografik

Zensus-Ergebnisse
Bevölkerungszahl in Köln ist deutlich geringer als angenommen

Lesezeit 2 Minuten
Menschen tummeln sich auf der Schildergasse in Köln.

Köln bleibt Millionenstadt, aber wächst langsamer als angenommen

In Nordrhein-Westfalen leben mehr Menschen als noch vor über zehn Jahren. Doch in Köln ist die Bevölkerungszahl geringer als angenommen.

In Köln leben deutlich weniger Menschen als bislang gedacht: Das geht aus den Ergebnissen des Zensus 2022 hervor, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurden. Statt wie bisher angenommen, leben nicht rund 1,08 Millionen Menschen in Köln, sondern lediglich knapp 1,02 Millionen, rund 64.000 Einwohnerinnen und Einwohner weniger als geschätzt.

Überraschende Zensus-Ergebnisse – Köln bleibt Millionenstadt

Das ist eine Abweichung von rund 5,9 Prozent – und damit eine der höchsten in Nordrhein-Westfalen. Immerhin: Köln bleibe trotzdem Millionenstadt, sagte Thomas Gößl, der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Statistik.

Eine Anfrage zu den Gründen der Abweichung – die Stadt Köln gibt die Bevölkerungszahl im Jahr 2022 mit 1.092.118 Einwohnerinnen und Einwohnern an – ließ die Stadt bislang unbeantwortet.

Auch bundesweit ist die Bevölkerung in den vergangenen Jahren weniger stark gewachsen als bislang angenommen. Danach lebten zum Stichtag 15. Mai 2022 rund 82,7 Millionen Menschen in Deutschland, rund 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner weniger, als bislang auf Basis der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung angenommen wurde, wie die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, erklärte.

In Deutschland leben weniger Ausländer als erwartet

In Nordrhein-Westfalen ist die Bevölkerung derweil höher als angenommen: Zum Stichtag lebten knapp 17,9 Millionen Menschen in NRW. Das sind rund 353.000 mehr Einwohner als noch beim Zensus im Jahr 2011. Damit hat das Bundesland einen Anteil von knapp 22 Prozent an der Gesamtbevölkerung in Deutschland.

Der Zensus ermittelt die Bevölkerungszahlen aller 10.786 Gemeinden Deutschlands. In 56 Prozent dieser Gemeinden habe es am 15. Mai 2022 mindestens ein Prozent weniger Menschen gegeben.

Die bundesweiten Abweichungen zur Bevölkerungsfortschreibung betreffen den Angaben zufolge besonders die ausländische Bevölkerung. Laut Zensus 2022 lebten am 15. Mai 2022 in Deutschland rund 10,9 Millionen Ausländerinnen und Ausländer, fast eine Million weniger als bislang amtlich ausgewiesen. Ein Grund dafür sei, dass sich manche Ausländer nicht in Deutschland abgemeldet hätten, etwa wenn sie ihren Ruhestand im Ausland verbringen, sagte Gößl. (mit dpa)