Zerstörte KVB-RäderPolizei Köln ermittelt 43 Verdächtige nach Vandalismuswelle
Köln – Nach der Zerstörung von ungefähr 1500 Schlössern an KVB-Leihrädern Anfang des Jahres hat die Polizei inzwischen 43 Tatverdächtige ermittelt – überwiegend Kinder und Jugendliche, wie eine Sprecherin der Polizei Köln mitteilte. Ihr Motiv sei es in den meisten Fällen gewesen, die Räder kostenfrei zu nutzen. Der KVB war durch die Vandalismuswelle ein Schaden im hohen sechsstelligen Bereich entstanden, wie KVB-Chefin Stefanie Haaks im März im Verkehrsausschuss berichtet hatte. Zeitweise war auf der Videoplattform TikTok auch zur Zerstörung der Schlösser aufgerufen worden. Haaks nannte das eine „Challenge, die mich fassungslos macht“. Das Anleitungsvideo zur Zerstörung der Schlösser ist inzwischen von der Plattform verschwunden.
Köln: Polizei hat 60 konkrete Ermittlungsansätze zu Tätern
Die bislang 43 identifizierten Schüler und jungen Erwachsenen erwartet ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung. Gegen Verdächtige, die jünger sind als 14 und somit strafunmündig, werden die Verfahren nicht weiter verfolgt. Insgesamt liegen der Polizei bislang in 60 Fällen konkrete Ermittlungsansätze vor – zumeist sind dies Fälle, in denen die Täter von Zeugen beobachtet worden waren. Aus diesen Ermittlungen ergaben sich bisher die genannten 43 Beschuldigten. Sie müssen zusätzlich zum Strafverfahren damit rechnen, dass die KVB auch zivilrechtliche Ansprüche auf Schadensersatz erhebt.
Inzwischen sind die meisten der zerstörten Leihräder repariert und wieder im Einsatz. Technisch wurden die Schlösser so verändert, dass sie künftig nicht mehr so leicht zu knacken sind.