Zweite-Reihe-ParkerPolizei startet große Abschlepp-Aktion auf den Kölner Ringen
Innenstadt – Die Farbe Gelb dominierte am Freitagnachmittag auf den Ringen: Allein zwischen 16 und 17 Uhr nahmen Abschleppwagen zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz 17 Zweite-Reihe-Parker und Ladezonen-Blockierer an den Haken. Am Abend sollte auch im Friesenviertel und im Belgischen Viertel rigoros abgeschleppt werden. Polizei und Ordnungsamt hatten die Aktion lange vorbereitet. Der Grund: Die Unfallgefahr vor allem für Radfahrer sei auf diesem Abschnitt der Ringe unverändert hoch, berichtet ein Polizeisprecher.
Im Vorjahr wurde dort die so genannte Radwege-Benutzungspflicht aufgehoben. Seitdem dürfen Radfahrer wählen, ob sie weiterhin die schmalen Radwege benutzen oder auf die Straße ausweichen wollen. Das Problem: Die Radwege sind sehr eng und für den stetig steigenden Radverkehr längst nicht mehr ausgelegt. Aber der rechte Fahrstreifen ist häufig zugeparkt, sodass die Radler auf die linke Spur ausweichen müssen, wodurch es immer wieder zu Unfällen oder Beinahe-Zusammenstößen mit Autofahrern kommt. „Auch der Autoverkehr stockt und steht immer wieder wegen der Falschparker“, ergänzt ein Polizeisprecher.
Pilotversuch mehrfach verschoben
Ähnliche Abschleppaktionen gab und gibt es immer wieder zum Beispiel auch auf der Venloer Straße in Ehrenfeld zwischen Innerer Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel. Auch dort blockieren Falschparker häufig die Ladezonen, die dem Lieferverkehr vorbehalten sind – mit der Folge, dass die Lastwagen auf der Fahrbahn halten und den Verkehr behindern.
Die Stadt sollte die Benutzungspflicht für die Radwege auf den Ringen eigentlich vollständig aufheben. So steht es im vom Stadtrat beschlossenen Radverkehrskonzept Innenstadt. Tatsächlich hat die Verwaltung aber nur einige Abschnitte freigegeben. Die Benutzungspflicht besteht daher weiterhin im Bereich zwischen Ritterstraße und Ebertplatz in beiden Richtungen, rund um den Barbarossaplatz in Richtung Südstadt sowie auf der Strecke eines geplanten Pilotversuchs zwischen Zülpicher Platz und Lindenstraße ebenfalls in beiden Richtungen.
Die Stadt hat auch den Pilotversuch bereits mehrmals verschoben. Die Ratspolitiker im Verkehrsausschuss hatten beschlossen, dass auf dem Abschnitt zwischen dem Zülpicher Platz und der Lindenstraße eine der beiden Autospuren testweise in eine Radspur umgewandelt werden soll. Das sollte nach dem Willen der Politiker innerhalb des ersten Quartals dieses Jahres geschehen – doch trotz des eindeutigen Beschlusses verlegte die Verwaltung den Start in die Sommerferien. Die Initiative „Ring frei“ kritisiert das, weil der Test so nicht unter realistischen Bedingungen stattfinde.