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Zwischen Köln und BonnBaustelle abgesagt, Regionalbahn fährt trotzdem nicht

Lesezeit 2 Minuten
24.1.2024: Kölner Hauptbahnhof beim Bahnstreik. Vereinzelt fahren Züge, so auch die RB 48 von National Express.

Zwischen Köln und Bonn-Mehlem fällt die Regionalbahn 48 vom 18. Dezember bis 25. Februar aus. Foto: Julia Hahn-Klose

Die Regionalbahn 48 zwischen Köln und Bonn steht zwischen dem 20. Dezember und dem 3. Januar still. National Express hat schlicht kein Personal.

Personalmangel, Verspätungen, Baustellen – der Frust der Bahnpendler im Rheinland nimmt kein Ende. Doch die Variante, dass eine Baustelle von der DB InfraGO kurzfristig abgesagt wird, die Züge aber trotzdem nicht fahren, ist neu. Genau das wird auf der viel befahrenen Strecke zwischen Köln und Bonn-Mehlem in den Weihnachtsferien geschehen.

Zwischen Köln und Bonn fällt die Regionalbahn 48 (Bonn – Köln - Wuppertal-Oberbarmen) vom 20. Dezember bis 3. Januar aus, obwohl die Trasse zur Verfügung steht. National Express begründet das mit dem „fehlenden Vorlauf und bereits tarifvertraglich verbindlichen Personalplanungen“.

Der Zustand der Infrastruktur ist unterirdisch
Jan Reinicke, COO von National Express

Die gesamte Baumaßnahme der Bahn, die im Zusammenhang mit Arbeiten an den neuen elektronischen Stellwerken in Köln und Bonn Bad Godesberg stehen, werden vom 18. Dezember bis zum 25. Februar dauern.

In dieser Zeit fährt der RB 48 zwischen Köln und Bonn-Mehlem nicht. Als Ersatz stehen der Regionalexpress 5 und die Regionalbahn 26 zur Verfügung. Der RE5 hält jedoch nicht in Köln-West, Hürth-Kalscheuren, Sechtem, Roisdorf und Bonn-Mehlem. An den Karnevalstagen (27. Februar bis 3. März) soll der Betrieb wieder normal laufen.

Sperrung auch zwischen Köln und Düsseldorf

Bis zum 17. Dezember fahren die Züge größtenteils auf ihrem gewöhnlichen Weg, wegen einer beschädigten Brücke in Leverkusen-Manfort kann es allerdings kurzfristig zu Einschränkungen kommen. Die Strecke ist nach der Beschädigung durch einen Tieflader seit Anfang November nur eingleisig befahrbar, so dass sich alle Züge teilen müssen.

Dieser Engpass hat auch zur Folge, dass der RE7 zwischen Krefeld und Hagen so gut wie nie pünktlich unterwegs ist und deshalb zum Teil die Endstationen nicht mehr erreicht, weil er früher wenden muss.

Zu allem Überfluss ist seit Freitag die direkte Verbindung zwischen Köln und Düsseldorf über Leverkusen-Mitte gesperrt. Deshalb wird der RE5 zwischen Köln-Süd und Düsseldorf umgeleitet und hält nicht im Kölner Hauptbahnhof. Auch der RE1 ist von dieser Sperrung betroffen, hält zwar weiterhin in Köln wird von dort aber tagsüber Richtung Hamm über Opladen umgeleitet.

„Der unterirdische Zustand der Infrastruktur und leider auch die mangelhafte Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturbetreiber führen dazu, dass wir unserem Auftrag immer seltener zufriedenstellend nachkommen können“, sagt Jan Reinicke, COO von National Express. „Wir haben hier leider kaum eine Handhabe, werden aber zu Unrecht von den Fahrgästen als die Schuldigen ausgemacht.“