„Kultur ist kein Luxus"Chef des Hürther Jazzclubs blickt auf schwieriges Jahr zurück
Hürth – Auf eine schwierige Zeit blickte der Hürther Jazzclub bei der Jahreshauptversammlung zurück, zu der sich 15 seiner 111 Mitglieder im Gleueler Jazzkeller trafen. Wegen der Corona-Pandemie hätten 2020 fast alle geplanten Konzerte abgesagt werden müssen, berichtete der Vorsitzende Günter Reiners. Inzwischen sei aber ein Großteil der Konzerte nachgeholt worden. Auf die Kontaktbeschränkungen hatten die Jazzfreunde auch mit einer Reihe neuer Formate reagiert und zum Teil sehr kurzfristig Aktionen auf die Beine gestellt.
Zu den Höhepunkten der Saison zählte Jazzclub-Chef Reiners einige Open-Air-Konzerte, darunter die neun Formate „Jazz an der Lok“, „Jazz entlang des Duffesbachs“ und die Freiluftkonzerte am Jazzkeller und im Kulturbiergarten am Bürgerhaus. Inzwischen habe es auch wieder einige Saalveranstaltungen gegeben, die Besucherzahlen dieser Konzerte erreichten aber noch nicht wieder das Niveau der Zeit vor der Pandemie.
Hürther Jazznacht: Bühne mitten im Saal platziert
Betroffen war auch die Hürther Jazznacht Ende Oktober im Bürgerhaus. Der Jazzclub hatte bei der Organisation auf die Pandemiebedingungen reagiert. Statt das ganze Bürgerhaus zu bespielen, standen die Jazz-Gruppen – in diesem Jahr waren es Trios – nacheinander auf einer Bühne, die mitten im Saal platziert war. Aus der eigentlichen Bühne wurde eine Loge für die Besucher.
Vereinsmitglied Kurt Schürmann nutzte die Gelegenheit, sich bei dem Vorsitzenden Günter Reiners für seinen Einsatz für den Jazzclub zu bedanken. Reiners werde dem großen Erbe des verstorbenen Gründers und langjährigen Vorsitzenden des Jazzclubs, Peter Schmitt-Sausen, gerecht. Reiners zeigte sich gerührt: „Ohne meinen Vorgänger Peter Schmitt-Sausen gäbe es den Jazzclub in Hürth heute nicht. Damit würde der Region ein wichtiger Baustein im kulturellen Leben fehlen.“ Der Vergleich ehre ihn und sporne ihn gleichzeitig an.
Täglich melden sich bis zu 20 Künstler, die in Hürth auftreten wollen
Reiners berichtete, dass ihn inzwischen täglich bis zu 20 Künstler anrufen oder anschrieben, die gern in Hürth auftreten würden. „Das zeigt mir, dass unser Engagement Früchte trägt.“ Gemeinsam habe der Club „Hürth zu einer wichtigen Jazz-Adresse gemacht“. Das komme auch der Stadt zugute. „Auch wenn das von einigen immer noch nicht erkannt wird: Kultur ist kein Luxus, sondern auch ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktor“, betonte Reiners.
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Bei der Jahreshauptversammlung wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Reiners wurde einstimmig als Vorsitzender bestätigt, Harald Haenßgen als Schatzmeister wiedergewählt. Zweiter Vorsitzender ist nun Gerhard Karl, Beisitzer sind Sebastian Reimann, Sebastian Schöne und Alexander Dehnfeld. Revisoren sind Maria Rasmussen und Klaus Molter.