Kölner Komikerin„Verstehe Zorn nicht“ – Anke Engelke spricht sich fürs Gendern aus
Köln – Schauspielerin und Komikerin Anke Engelke spricht sich für eine geschlechtergerechte Sprache aus. In einem Interview mit t-online sagte die Kölnerin, sie glaube, man brauche ein gesellschaftliches Umdenken. Es gebe einfach zu viele Menschen, die sich nicht gut fühlten, weil sie auf ihr Äußeres, ihre Sexualität oder ihre Herkunft reduziert würden. Jeder sollte toleranter werden und sich mehr in seine Mitmenschen einfühlen. Gendern sei ein guter Anfang dafür.
Sie verstehe durchaus, so die 56-Jährige, wenn das manchen Menschen zu anstrengend oder zu fremd sei oder wenn sie Angst hätten, dass man ihnen etwas wegnehme. Und überzeugen wolle sie auch niemanden. „Was ich nicht verstehe, ist der Zorn in der Diskussion“, so Engelke aber auch. Die Menschen sollten sich nicht verschließen oder gar hetzen, sondern sich öffnen. Alles andere mache auf Dauer „traurig, wütend, krank und hässlich“, findet Engelke, die selber das gesamte Gespräch hindurch gendert.
Anke Engelke wollte eigentlich Lehrerin werden
Engelke, die zuletzt mit der Amazon-Show „LOL – Last One Laughing“ Erfolge feierte, hatte nie den Berufswunsch Komödiantin. Als sie zur Sat.1-Comedysendung „Wochenshow“ gekommen sei, sei sie bereits 30 Jahre alt gewesen.
„Man hat mich ursprünglich als Nachrichtensprecherin besetzt. Die haben dann gedacht: Moment mal, jetzt haben wir hier eine Frau, dann kann die doch auch in dem Sketch mitspielen. Ich bin aber nie angetreten, um lustig zu sein“, so die Kölnerin im Interview.
Anke Engelke bricht Studium ab
Eigentlich habe sie Lehrerin werden wollen, sagte Engelke. „Bis heute halte ich mich für eine verkappte Lehrerin. Ich habe das Studium leider nicht abgeschlossen.“ Nach den Zwischenprüfungen habe sie sich entscheiden müssen. Sie habe viel beim Hörfunk gearbeitet und sehr viele Seminare verpasst.
„Nach vielen Semestern, bei denen ich kaum anwesend war, habe ich dann abgebrochen. Das war eigentlich ganz peinlich. Aber bis heute glaube ich, dass das, was ich tue, relativ didaktisch ist. Alles, was ich so in den vergangenen 45 Jahren mitbekommen habe, möchte ich teilen und wiedergeben. Das ist einfach zu schön und zu interessant, was mir so alles angeboten wird und was ich gelernt habe.“ (cme, mit dpa)