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„Ich hatte Angst vor Schmerzen“Barbra Streisand verweigerte fragwürdige Ratschläge

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Große Stimme: Barbra Streisand

Barbra Streisands Erfolg in der Welt des Showbusiness ist einmalig. Mehr als 150 Millionen Platten hat die Sängerin und Schauspielerin weltweit verkauft, sie hat mehr Gold-Alben veröffentlicht als jede andere Musikerin der US-Geschichte und reihenweise Grammys, Emmys, Oscars und Golden Globes gewonnen. Aber eigentlich, sagte Streisand einmal, sehe sie sich immer noch als „ein Mädchen aus Brooklyn“. Dabei haftet der Entertainerin, die am Sonntag ihren 80. Geburtstag feiert, der Ruf einer Diva an, bei Tourneen soll sie extravagante Forderungen gestellt haben. Eine Beschreibung, die sie selbst zurückweist. „Ich bin keine Diva“, sagte Streisand 2012 dem US-Sender NBC. „Ich bin sehr bodenständig.“

Barbra Streisand Herkunft: Einfaches Mädchen aus Brooklyn – keine Diva

So habe sie es gerne bequem und deswegen auch kein Problem mit Trainingsanzügen und Sportschuhen - „das ist der Teil von mir, der wirklich aus Brooklyn stammt“. In dem New Yorker Stadtteil war das Multitalent am 24. April 1942 als Barbara Joan Streisand auf die Welt gekommen. Als 18-Jährige, als sie schon als Sängerin in Nachtclubs der Millionenmetropole auftrat, strich sie ein „a“ aus ihrem Vornamen und wurde so zu Barbra Streisand. Sie habe ihren Geburtsnamen „gehasst“, sich aber zugleich keinen komplett neuen Künstlernamen zulegen wollen, wie ihr es einige geraten hätten, sagte sie später. Das wäre nicht „echt“ gewesen.

Barbra Streisand Botox, Nasen-OP und Co.: „Ich hatte Angst vor Schmerzen“

Die für ihre markante Nase bekannte Streisand ignorierte auch Ratschläge, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen. „Ich hatte Angst vor Schmerzen“, sagte sie 2006 der US-Talkmasterin Oprah Winfrey. „Und konnte ich der Ästhetik eines Arztes vertrauen?“ Vertrauen konnte sie dagegen immer ihrer Stimme und ihrem musikalischen Instinkt. Schon ihre erste Platte „The Barbra Streisand Album“ aus dem Jahr 1963 wurde ein großer Erfolg.

Barbra Streisand: Grammys, Gold-Auszeichnungen und „Funny Girl“

Streisand gewann als bis dahin jüngste Musikerin einen Grammy für das beste Album des Jahres, hinzu kam ein Grammy für den besten Gesang. In ihrer langen Karriere gewann die Sängerin von Hits wie „Woman in Love“, „People“ und „The Way We Were“ insgesamt acht Grammys, außerdem zwei Ehren-Grammys. 52 ihrer Alben wurden mit Gold ausgezeichnet, eine nur von Elvis Presley übertroffene Zahl. Streisand ist zudem die einzige Künstlerin der Geschichte, die es in sechs aufeinanderfolgenden Jahrzehnten mit Alben an die Spitze der US-Charts schaffte. Früh schon hatte sich Streisand aber nicht nur auf das Singen beschränkt, sondern auch der Schauspielerei zugewandt. 1962 debütierte sie am New Yorker Broadway, zwei Jahre später wurde sie dort mit „Funny Girl“ zum Star.

Ihr Leinwand-Debüt gab sie dann 1968 in einer Verfilmung von „Funny Girl“ und gewann prompt den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Stets auf ihre künstlerische Unabhängigkeit bedacht, gründete sie Anfang der 1970er Jahre ihre eigene Produktionsfirma Barwood Films, die Filme wie „Sandkastenspiele“, „A Star is Born“ und „Herr der Gezeiten“ produzierte. Ihr wohl ehrgeizigstes Filmprojekt war das Drama „Yentl“ (1983), für dessen Verwirklichung Streisand ganze 15 Jahre brauchte.

Barbra Streisand: Ruhm im Dienst der Demokraten

Der Film schrieb Geschichte: Es war die erste große US-Kinoproduktion, in der eine Frau für Regie, Produktion und Drehbuch verantwortlich zeichnete und auch noch die Hauptrolle spielte. Streisand gewann einen Golden Globe für die beste Regie und einen weiteren Golden Globe in der Kategorie beste Komödie oder bestes Musical. Ihren Ruhm stellte Streisand, die seit 1998 in zweiter Ehe mit dem Schauspieler James Brolin verheiratet ist, immer wieder in den Dienst der US-Demokraten. Bekannt ist die Mutter eines Sohnes neben ihrem politischen Engagement auch für ihren Einsatz für die Umwelt und die Gesundheit von Frauen. Über ihre vielen Auszeichnungen sagte Streisand einmal, die würden sie gar nicht so sehr interessieren - es komme auf die Arbeit selbst an. „Erinnert euch an das Werk, nicht an die Bestätigung des Werks.“ (AFP)