Neben waghalsigen Akrobatik-Einlagen konnten auch flauschige Mini-Shetlandponys das Kölner Publikum begeistern.
Lanxess-Arena als ReithalleEuropas beliebteste Pferdeshow „Cavalluna“ ist zu Gast in Köln
Insgesamt 60 Pferde und Ponys galoppierten am Samstag bei „Cavalluna – Geheimnis der Ewigkeit“ durch die Manege. Die Story dazu ist schnell erzählt: Ein sagenumwobener „Stein der Ewigkeit“, der den Menschen angeblich ewiges Leben bringen soll, muss zurück an seinen Ursprungsort, einem Dorf in den Tiefen Mittelamerikas.
Denn: Der unrechtmäßig gestohlene Stein bringt abseits seiner Heimat Unglück. Der Hirtenjunge Joaquin und sein schwarzer Hengst begeben sich auf die Reise, die natürlich von einigen Hindernissen und Bösewichten gespickt ist. Um diese Handlung herum spinnen sich die Showeinlagen der Reiter und Artisten.
„Cavalluna“ in Köln: Spanische Schimmel in ihrem Element
Eine wiederkehrende Rolle etwa spielen die Reiter der Doma Vaquera, einer traditionellen spanischen Reitweise zum Rinderhüten. Dabei kommt die sogenannte Garrocha, ein langer Stab, ähnlich einer Lanze, zum Einsatz. Die wendigen spanischen Schimmel sind dabei genau in ihrem Element. Nicht immer scheinen die Tiere so zufrieden: In einer Einlage der Trickreiter – die durchaus beeindruckend ist – beißt eines der flott galoppierenden Pferde mit angelegten Ohren nach seiner Reiterin, die gerade seitlich an dessen Rumpf hängt.
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Deutlich friedlicher kommen die Freiheitsdressur daher: Hier kommunizieren Mensch und Pferd allein über Körpersprache. Acht Pferde koordiniert Trainerin Sylvie Willms zeitweise so gleichzeitig. Mit immerhin sechs Pferden reitet Laury Tisseur die „Ungarische Post“, die bei keiner Pferdeshow fehlen darf: Tisseur steht, ein Bein rechts, eines links, auf zwei Pferden, an den Fahrleinen oder frei vorauslaufend hat er bis zu vier weitere Pferde.
Mini-Shetlandponys begeistern das Publikum
In dieser waghalsigen Kombination galoppiert er durch die Reitbahn und lässt seine Pferde sogar über Hindernisse springen. Er erntet lauten Applaus von den Rängen, in denen in der Samstagnachmittagshow noch etliche Plätze frei bleiben.
Beliebt auch der Auftritt der Kleinsten: Wuschelige Mini-Shetlandponys, kaum größer als ein Schäferhund, begeistern in trippelnden Schritten und frechem Aussehen bei einer weiteren Freiheitsdressur. Die Programmpunkte wiederholen sich: Doma Vaquera, Trickreiter, Freiheitsdressur. Inklusive der 25-minütigen Pause dauert „Das Geheimnis der Ewigkeit“ tatsächlich eine kleine Ewigkeit, und zwar mehr als zweieinhalb Stunden.
Tiere wirken eher wie Requisiten
Die Pferde und auch die eingesetzten Effekte sind zwar schön anzusehen (hervorzuheben ist hier eine Nummer im Nebel und mit Regenvorhang), doch eine halbe Stunde weniger hätte der Geschichte besser getan. Die Handlung selbst ist vorhersehbar und käme an sich sogar ohne die Pferde aus, die bei „Cavalluna“ doch eigentlich die Hauptrolle spielen sollten. Der schwarze Hengst von Joaquin hat nicht einmal einen Namen.
Das alles ändert nichts an der guten Leistung der Pferde und dessen Trainerinnen und Trainer – aber es lässt die Tiere eher wie Requisiten als wie Charaktere wirken. „Cavalluna“ ist seit Freitag und noch bis Sonntagabend in der Lanxess-Arena.