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„Die Höhle der Löwen“Betreiberinnen eines Baby-Spa geben ihren Traum für den Deal auf

Lesezeit 5 Minuten
Mabyen

Die Gründerinnen des Baby-Spa Mabyen haben einen Deal ergattert, mit dem sie nicht gerechnet haben.

In der fünften Folge dieser Staffel „Die Höhle der Löwen“ waren die Juroren schwer zu überzeugen. Lediglich die Hälfte der Gründer schaffte es, einen Deal an Land zu ziehen. Einer davon ist Jörn-Marc Vogler. Sein Produkt Veluvia sei ein Riesenerfolg. Das sehe man ja an ihm und seinem frischen Gesicht, findet er selbst.

Der 45-Jährige möchte den Löwen seine Nahrungsergänzungsmittel verkaufen. Doch die sind davon gar nicht angetan. Einer spontanen Schätzung von Teleshopping-Queen Judith Williams zufolge, sei das doch schon der 185. Diät-Shake, den sie sehe. Doch Ralf Dümmel korrigiert: „Nein, der 193.“ Und spricht damit wohl vielen Zuschauern aus der Seele.

Veluvia

Gründer Vogler stellt seine Nahrungsergänzungsmittellkapseln vor.

Vogler jedoch betet fast mantraartig herunter, dass er der einzige Anbieter sei, der ein rein pflanzliches Produkt ohne jegliche Zusatzstoffe anbiete. Löwe Frank Thelen habe ein gutes Bauchgefühl – ob das von der guten Präsentation oder der Veluvia-Kapsel kommt, die er gerade geschluckt hat? Es reicht zumindest für ein Angebot. 200.000 Euro für 20 Prozent bietet er dem Gründer. Die Investoren Dümmel und Carsten Maschmeyer machen dem Veluvia-Erfinder zusammen ein höheres Angebot: 300.000 Euro für allerdings 25,1 Prozent. Dieser Anteil sei ja schließlich notwendig, um dem Gründer auch mal den Kopf zu waschen und bei Entscheidungen zu helfen, wie er es sich gewünscht hat. Die Aussicht auf diese Hilfe und das Geld wirken: Der Deal steht.

Höchster Deal des Abends

Die Gründer von „Pumperl Gsund“ haben sich auch auf die Ernährungsbranche spezialisiert. Im Vorspann sieht man Fabian König und Jan Götekin wie sie idyllisch durch ein Hühnergehege laufen und den Hennen frische Körner zu werfen. Da wird Investor Maschmeyer schon neidisch auf die Hennen, die laut Produktbeschreibung „im Sandbad chillen“.

Das Produkt „Good Eggwhites“ besteht aus pasteurisiertem Eiklar. In einem Glas für 9,95 Euro verkaufen sie 16 Eiweiß für Sportler, Vegetarier und Menschen, die durch eine eiweißhaltige Ernährung abnehmen wollen.

Sie von „Pumperl Gsund“ seien die „guten Eitrenner“, das Weiße ins Töpfchen, das Gelbe nicht ins Kröpfchen, sondern in Backstuben und Konditoreien. Das Konzept kommt bei allen gut an – nur nicht bei Dagmar Wöhrl. Die Familienunternehmerin verstehe nicht so recht, warum man ihr nun die Arbeit des Eieraufschlagens abnehmen und gleichzeitig das Eigelb klauen wolle. Löwin Williams springt ein und klärt die 63-Jährige über den Eiweißtrend auf. Doch auch den Rest des Abends hält sich Wöhrl zurück und macht keinerlei Angebote.

Pumperl gsund

Die Gewinner des Abends: Pumperl Gsund sahnt eine halbe Millionen Euro ab.

Das Eiweiß kann den Gründern zufolge vier Wochen in der verschlossenen Flasche bei Raumtemperatur gelagert werden dank eines speziellen Thermisierungsverfahrens. „Dimisierungsverfahren? Das haben wir in der Hauptschule nicht gehabt“, entschuldigt sich Dümmel. Ist aber auch nicht schlimm, ein Angebot macht er trotzdem. Er bietet die gewünschte halbe Million, allerdings für zwanzig Prozent und nicht zehn. Thelen bietet dasselbe und kriegt den Zuschlag. Lieber die Marke stärken mit Thelen als direkt ins große Business einsteigen mit Dümmel, finden die Gründer von Pumperl Gsund. Damit räumen sie den größten Deal des Abends ab und einen der größten in der Sendungsgeschichte.

Pleite für Zeiterfassung

Verlierer des Abends ist das Unternehmen „Zei“ aus Graz. Manuel Bruschi tritt mit einem achtseitigen Würfel an. Laut Maschmeyer ein Sinnbild für „die IT der Steinzeit“. Dieser Würfel soll zum Beispiel Selbstständigen bei der Zeiterfassung helfen, um genauere Abrechnungen und Planungen erstellen zu können. Die Seiten des Würfels können dabei individuell benannt werden. Liegt die Seite mit Kunde X oben, stoppt eine Software im Hintergrund die Zeit, die man mit Kunde X verbringt, bis man den Würfel auf eine andere Seite legt. Auch für Frank Thelen ist es nur ein teures Spielzeug, das schnell in der Schublade lande. Es gibt keinen Deal für den Österreicher.

Tausche Traum gegen Deal

Das spannendste Angebot bekommen Marie Papenkort und Manuela Apitzsch. Unter dem Namen „Mabyen“ führen sie ein Baby-Spa in Düsseldorf – Wellness für die Kleinsten inklusive Massage und Whirlpool. Das lässt einen neidisch werden. Als dann noch ein kleines Baby in den Verhandlungsraum getragen wird, sind die Investoren hin und weg. Wie süß es doch planscht! Die Herzen sind offen, die Brieftaschen noch nicht. Frank Thelen sieht die Präsentation als Einziger nüchtern, und will nur kurz gucken, „wie das funktioniert“.

Die Behandlungen im Baby-Spa sollen die Eltern-Kind-Bindung stärken, die Babys entspannen und ihnen bei der Entwicklung von Fein- und Grobmotorik helfen. Nebenbei vertreiben die Gründerinnen selbst produzierte Massageöle speziell für Babyhaut. Als nächstes solle es ein Spa in München geben – von dem Plan sind die Mabyen-Gründerinnen überzeugt, die Juroren allerdings nicht.

Einzig Judith Williams macht ein Angebot. Doch keines, mit dem Papenkort und Apitzsch gerechnet hätten. Investorin Williams ist nur an den Ölen interessiert. Das Spa soll vorerst schließen. Sie will das Wissen der Beiden nutzen und eine gemeinsame Produktlinie entwerfen. Der Preis ist aber hoch: 51 Prozent des Unternehmens möchte die Teleshopping-Queen für 125.000 Euro.

Da ziehen die Gründerinnen den Telefonjoker und beraten sich gemeinsam mit ihrem Finanzberater. Und der scheint grünes Licht zu geben. Für den Deal geben die beiden sich tatsächlich damit einverstanden, ihr selbst aufgebautes Baby-Spa aufzugeben. Doch so weit wird es nicht kommen: Wie „Gründerszene“ berichtet, wurde sich nach der Sendung darauf geeinigt, das Baby-Spa nicht zu schließen.

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