Das Ende der Olympischen Spiele ist auch gleichzeitig das Karriere-Ende zahlreicher bekannter TV-Gesichter. Diese TV-Journalisten verlassen ARD und ZDF.
Große VeränderungenMehrere bekannte Gesichter verlassen ARD und ZDF nach Olympia
Die Olympischen Spiele in Paris waren gleich für mehrere bekannte TV-Reporter der letzte große Einsatz. Vor allem beim ZDF gibt es einen Generationswechsel. „Bei diesen Olympischen Spielen sind einige Kollegen zum letzten Mal dabei gewesen, die über vier Jahrzehnte den ZDF-Sportübertragungen Profil verliehen haben“, sagte Sportchef Yorck Polus.
Seinen letzten Olympia-Einsatz erlebte in Paris Christoph Hamm, der beim Publikum vor allem als Live-Reporter für Biathlon und Handball bekannt war und am Sonntag mit Silber für die DHB-Auswahl seinen Abschied gab. Der 64-Jährige war für den öffentlich-rechtlichen Sender aber auch ein wichtiger Mann hinter den Kulissen. Hamm arbeitete als Programmchef bei mehreren Fußball-Welt- und Europameisterschaften.
Für diese ZDF-Reporter ist nach Olympia Schluss
Zu den bekanntesten ZDF-Journalisten, die in Paris ihren letzten Einsatz bei Olympischen Sommerspielen erlebten, gehören auch Aris Donzelli (Tennis), Norbert Galeske (Rudern und Kanu-Sprint) und Michael Pfeffer (Radsport und Boxen). Alle waren für das ZDF zudem bei Wintersport-Übertragungen im Einsatz.
Bereits am Freitagabend durfte sich Leichtathletik-Experte Norbert König von den Zuschauerinnen und Zuschauern verabschieden. Er gehörte viele Jahrzehnte zu den prominentesten Sport-Journalisten des ZDF und war eines der Gesichter des Senders. König moderierte nicht nur bei Live-Übertragungen wie den nordischen Ski- und Leichtathletik-Weltmeisterschaften, er präsentierte auch „Das aktuelle Sportstudio“ und die „Sport-Reportage“.
„Es war ein toller Abend, ich kann nicht meckern. Warum sollte ich auch?“
Nach dem letzten Leichtathletik-Wettkampf am Freitagabend und einem Interview mit der Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die überraschend Gold gewann, gab König zurück ins Studio zu seiner Kollegin Katrin Müller-Hohenstein. Sie verriet daraufhin, dass es Königs letzte Schalte aus einem Leichtathletik-Stadion war.
„Lieber Norbert, das ist ein bewegender Abend nicht nur für die Athletinnen und Athleten […]. Es ist auch ein bewegender Abend für dich und für mich. Wenn ich das richtig weiß, gibst du heute ein letztes Mal aus einem Leichtathletik-Stadion ins Studio zurück. Ich würde gerne wissen, ob du auch das Gefühl hast, dass dir die Athleten ein großes Geschenk in der Abendsession bereitet haben, mit den Medaillen, mit den Leistungen? Das war doch fantastisch“, sagte Müller-Hohenstein Richtung König.
Der wiederum antwortete: „Ja natürlich, die ganzen Spiele sind ein richtiges Geschenk und sind es auch immer noch. Heute ist es wie gemalt gewesen. […] Es war ein toller Abend, ich kann nicht meckern. Warum sollte ich auch?“ Auf Müller-Hohensteins Nachfrage nach einem Tränchen antworte König nur kurz mit: „Nein, nein.“
Auch bei der ARD gibt es einen prominenten Abschied
„Die Kollegen werden uns und dem Programm fehlen“, sagte ZDF-Sportchef Yorck Polus. Aber es „gibt uns auch die Möglichkeit, die Sportredaktion des ZDF perspektivisch zu entwickeln“. Der Generationenwechsel habe schon in den vergangenen Jahren eingesetzt, einige Jüngere seien bereits nachgerückt, „auch auf die Kommentatoren- und Moderationspositionen“.
Bei der ARD ist der Abschied von populären Reportern weniger drastisch. Seinen letzten Leichtathletik-Einsatz hatte in Paris Wilfried Hark, der von Kommentator Claus Lufen und Frank Busemann im Programm nett verabschiedet wurde. „Wir beide, Frank und ich, verneigen uns nun vor Willi Hark“, sagte Lufen: „Über 30 Jahre lang Reporter in unserem Leichtathletik-Team in der ARD. Lieber Willi, alles, alles Gute.“ (ve/dpa)