43 Mal stand Axel Milberg für den NDR in Kiel als «Tatort»-Kommissar vor der Kamera. Manches ging schief. Einiges wird der Schauspieler nicht so schnell vergessen.
FernsehenAxel Milberg mit Platzangst im Kieler „Tatort“
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Der Schauspieler Axel Milberg hat an den Kieler „Tatort“ nicht nur schöne Erinnerungen. (Archivbild)
Copyright: Markus Scholz/dpa
Schauspieler Axel Milberg (68) hat sich bei den Dreharbeiten für den Kieler „Tatort“ auch mal überwinden müssen. „Normalerweise macht mein Körper alles mit und hält sich, gerade wenn die Kamera läuft, für unverwundbar“, sagte Milberg der Deutschen Presse-Agentur. Doch bei einem Dreh in einem Mini-Tauchboot in Kiel habe er vor Jahren plötzlich Platzangst bekommen.
„Ich hockte mit dem Ingenieur, der es gebaut hatte und als Einziger steuern konnte, in einer kleinen Kapsel. Und er wollte diese gerade verschließen, damit wir an einem Drahtseil vom Forschungsschiff in die Ostsee versenkt werden können“, sagte Milberg. Er habe in dem Moment nur daran denken können, wie winzig das Tauchboot sei, wie ein Koffer, mit dem er anderthalb Stunden in der Ostsee abtauchen sollte. „Mir brach der Schweiß aus. Einfach überwältigt von Panik, als ob man lebendig begraben wird. Und alle drumherum sind irgendwie gleichgültig.“
Er sei ausgestiegen und eine halbe Stunde lang auf dem Forschungsschiff umhergelaufen, sagte Milberg. Dann gelang es ihm, sich zu überwinden. „Ich habe das dann gedreht. Ich habe Vertrauen in das Team um mich entwickelt und saß anderthalb Stunden in dieser Kapsel.“ Es sei dann alles wie geplant gelaufen. „Als ich die Bilder später im fertigen Film sah, dachte ich: Na ja, das ist an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Diese Nahtoderfahrung war umsonst.“
Pannen am Set
Am 16. März zeigt das Erste den letzten Kieler „Tatort“ mit Milberg („Borowski und das Haupt der Medusa“). In 43 Folgen stand Milberg in seiner Geburtsstadt als Kommissar Klaus Borowski für den NDR vor der Kamera. Bei Dreharbeiten für einen der ersten Filme wurde ein gusseiserner Gullydeckel im falschen Moment losgelassen, sagte Milberg. „Das Ding fiel mir auf den Kopf und ich blutete stark.“
Die meisten Pannen während der gut 20 Jahre seien aber harmlos gewesen, sagte Milberg. Oft sei sein alter roter Volvo bei den Dreharbeiten nicht angesprungen. „Der wurde einmal im Jahr aktiviert für unsere Dreharbeiten für sehr teures Geld und musste unter dem Lenkrad immer kurzgeschlossen werden.“
Den Vorgänger, ein brauner Volkswagen Passat, hatte der TV-Kommissar in Cowboymanier wie ein todkrankes Pferd erschossen. „Dabei ist mir aus der Patrone – wir wollten ja ein Mündungsfeuer haben – Schwarzpulver nach hinten ins Auge geschossen. Ich merkte, wie der Splitter in die Oberfläche des Auges reinstach wie eine Nadelspitze“, sagte Milberg. Aber der Augenarzt habe Entwarnung gegeben und eine Stunde später gingen die Dreharbeiten weiter. (dpa)