Ein Großprojekt am Fichtelberg, zwei Tote und ein eifersüchtiger Kommissar liefern Spannung im neuen Erzgebirgskrimi. Dabei gerät Försterin Bergelt zwischen zwei Männer - einem rettet sie das Leben.
FernsehenInspiriert vom echten Leben: Erzgebirgskrimi „Wintermord“
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Die Försterin Saskia Bergelt entdeckt in einem zugeschneiten Auto am Waldrand einen Toten.
Copyright: Eckhard Jansen/ZDF/dpa
Ein Investor möchte mit einem Großprojekt den Ski-Tourismus im Erzgebirge beflügeln. Während die einen das große Geschäft wittern, sorgen sich andere um die Natur und lehnen die Pläne mit Blick auf den Klimawandel ab. Mit Geld, so glaubt der Lift-Lobbyist, lasse sich der Widerstand brechen. Doch dann wird er tot in seinem Auto gefunden, der Geldkoffer ist verschwunden. Was wie ein Unfall aussehen sollte, ruft das Ermittlerteam Robert Winkler (Kai Scheve) und Karina Szabo (Lara Mandoki) auf den Plan. Es wird nicht die einzige Leiche in diesem Kriminalfall bleiben.
„Wintermord“ ist heute um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen - es ist elfte Episode des quotenstarken „Erzgebirgskrimis“. Diesmal spielt er in Sachsens größtem alpinen Ski-Gebiet am Fichtelberg in Oberwiesenthal.
Doch bei den Dreharbeiten im vergangenen Februar und März hatte das Filmteam Mühe, verschneite Winterlandschaften einzufangen. Stapft Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) anfangs noch durch einen Winterwald, als sie den Toten findet, zeigt sich die Gegend dann grau und braun. Nur an den Ski-Hängen, wo mit Schneekanonen nachgeholfen wird, ist es mitunter weiß.
Großprojekt mit realem Vorbild
In dem Krimi will ein Liftbetreiber aus Tirol eine Ski-Schaukel bauen - eine Seilbahn vom Fichtelberg zum Keilberg auf tschechischer Seite, um mehr Ski-Fahrer in die Region zu locken und für volle Hotels zu sorgen. Denn Oberwiesenthal lebt vom Tourismus. Das Ganze hat ein reales Vorbild. In dem Kurort wurde tatsächlich in der Vergangenheit über eine „Länderschaukel“ zwischen beiden Gipfeln diskutiert.
Allerdings stellen sich dem nicht nur Jugendliche entgegen, die mit einem Klima-Camp den Wald besetzen. Die Pläne drohen auch an einem störrischen Waldbesitzer (Herbert Olschok) zu scheitern. Er will partout sein Grundstück nicht hergeben, das seit Generationen in Familienbesitz ist. Doch welche Rolle spielt Hotelbesitzer Henri Schütz (Harald Windisch), der sich von dem Projekt viele neue Gäste erhofft? Oder Colette Lieberwirth (Nora Waldstätten), die viel jüngere zweite Ehefrau des Waldbesitzers?
Derweil steht die Liasion zwischen Kommissar Winkler und Försterin Bergelt unter keinem guten Stern. Der Kommissar hatte sich am Ende der letzten Episode auf eine Pilgertour begeben und monatelang nicht bei ihr gemeldet. Nun führen die Ermittlungen beide wieder zusammen.
Doch die Försterin ist sauer auf ihn und begegnet derweil ihrer einstigen Jugendliebe Eric Weber (Hannes Wegener) wieder. Der von Eifersucht gepackte Kommissar recherchiert zu dessen Vergangenheit und stößt auf eine Reihe von Vorstrafen. Während er auch zu unlauteren Methoden greift, lässt ihn Weißbach knallhart abblitzen. Überhaupt tritt die Försterin bissiger auf, was der Rolle guttut.
Thomas Thieme wird Dauergast im Erzgebirgskrimi
Ein vertrautes Gesicht werden Fans des Erzgebirgskrimis wohl aber vermissen: Andreas Schmidt-Schaller, der bisher den Alt-Förster spielte. In der neuen Folge taucht er nicht mehr auf. Er verbringe den Winter der Gesundheit wegen im Süden, heißt es nur. Tatsächlich sei der 79-Jährige aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden, informiert das ZDF auf Nachfrage. An seine Stelle tritt Thomas Thieme, der als Saskia Bergelts Onkel ins idyllische Forsthaus einzieht.
Thieme, Jahrgang 1948, ist aus Filmen wie „Der Untergang“ und „Das Leben der Anderen“ bekannt und hat auch schon Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl verkörpert. Für ihn ist es nicht der erste Auftritt im Erzgebirgskrimi. Er war schon in der Folge „Der Tote im Burggraben“ 2021 als Bürgermeister zu sehen. (dpa)