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Gutgelaunte TanzkapelleOrchestre Philharmonique du Luxembourg in Köln

Lesezeit 2 Minuten
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Beatrice Rana     

Köln – Nur kurz bellt Beethovens „Coriolan“-Ouvertüre auf, dann zerstäubt die titanische Geste auch schon im Funkenflug des Schlagzeugs. „subito con forza“ heißt ein kurzes Orchesterstück von Unsuk Chin, das in der Philharmonie seine Deutsche Erstaufführung erlebte. Für das „non bthvn projekt“ der KölnMusik zappt sich die Südkoreanerin im Eiltempo durch das Werk des Meisters, dessen charakteristische Züge sie freilich selbstbewusst ihrer eigenen quecksilbrig-irrlichternden Klangsprache einverleibt. Der Versuch, Nähe aufzubauen, wird am Ende zum Nachweis größtmöglicher Distanz. Eine Hommage mit umgekehrtem Vorzeichen - warum auch nicht?

Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg und sein Chefdirigent Gustavo Gimeno verhalfen der unterhaltsamen Novität zu maximalem Oberflächenreiz. Nicht ganz so viel Flair entfaltete danach Sergej Rachmaninows Paganini-Rhapsodie op. 43. Gimeno war deutlich bemüht, die bunte Variationenfolge in ein klares metrisches Korsett zu spannen, was nicht ohne eine gewisse Eckigkeit abging.

Solistin Beatrice Rana ohne Mühe

Solistin Beatrice Rana parierte die forschen Tempi ohne Mühe; deutlich freier und gelöster wirkte die junge Italienerin allerdings da, wo sie ihrem eigenen Timing folgen, die pianistische Linie atmen und blühen lassen durfte. Die Zugabe, Debussys Etüde „pour les huit doigts“, tauchte sie (wie schon bei ihrem Klavierabend im Dezember) in das faszinierend irreale Licht eines milchtrüben Pedalnebels.

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Das große Schlussstück, César Francks Sinfonie d-Moll, wurde vor allem durch das offene, raumgreifende Spiel der Bläser stabilisiert. Der Maestro riss den Klang im Tutti gern massiv auf; das dichte Streicherlegato tendierte gelegentlich ins Pastose. Denkbar weit entfernt vom hohen Ton der französischen Romantik war die Zugabe: Im Finale aus György Ligetis Concert Românesc präsentierten sich die Luxemburger gutgelaunt als durchgeknallte Tanzkapelle.