AboAbonnieren

Interview mit Axel Stein„Mein Herz schlägt für den FC“

Lesezeit 4 Minuten

BVB-Fan Philipp Stochowski (Axel Stein) hatte auch schon mal bessere Laune.

Herr Stein, in der Komödie „Volltreffer“ spielen Sie einen großen Fußballfan. Können Sie diese Liebe zu dem Sport und zu einem Verein nachvollziehen?

Nein, es ist eine Leidenschaft, die mich mit Fußball verbindet, aber von Liebe würde ich diesem Zusammenhang nicht sprechen, die findet sich in anderen Bereichen des Lebens. Ich weiß, dass es Wichtigeres gibt als Fußball.

Philipp ist Fan des BVB. Wie sieht es da bei ihnen aus?

Mein Herz schlägt für den FC. Aber ich mag auch den BVB, Schalke und sogar Bayern München. Ich sehe das nicht so eng und will die ganze Liga unterstützen.

Was hat Sie an dem Projekt gereizt?

Das Schöne ist, dass es um etwas Wichtiges geht. Denn natürlich gibt es diese unrealistische Entführung, aber die wird ja auch klar so benannt und als Wunder bezeichnet. Und natürlich ist das alles extrem, aber man muss sich in einer Komödie auch vom Alltag abheben. Doch darüber hinaus sprechen wir Themen an, die viele Menschen betreffen und über die sich viele Menschen Gedanken machen: Der kranke Schwiegervater, die Sorge um das Haus, die Firma und die Kinder. Das war für mich entscheidend.

Das ist die erste romantische Komödie, in der Sie zu sehen sind.

Ich finde es super, dass ich dieses Angebot erhalten haben, denn normalerweise stehen da vorne andere Jungs – Matthias Schweighöfer oder Elyas M’Barek. Es hat mir gefallen, jetzt auch mal meine romantische Seite zu zeigen. Das Handwerk bleibt zwar stets das Gleiche, aber es war für mich eine Herausforderung. Ich will mich immer weiterentwickeln, deshalb hat mich die Rolle gereizt.

Ist es für Sie ein Problem, dass man Sie vor allem aus Komödien kennt?

Ich kann mich nicht beschweren und fühle mich sehr wohl, da wo ich bin. Ich finde es nicht verkehrt, dass man mich mit Komödien verbindet, es gibt ja nicht so viele Leute, die dafür stehen. Ich liebe es, Unterhaltungsfilme zu machen, das ist meine Leidenschaft. Wenn die Menschen mit einem guten Gefühl aus dem Kino kommen oder auf dem Sofa sitzen, ist das doch bestens.

Wird das Genre Komödie genug wertgeschätzt in Deutschland? Anerkennung bekommt man doch eher für das große Drama.

Ich sehe das komplett anders. Jeder muss seine Nische finden, die er ausfüllt. Ich hätte nichts dagegen, ein großes Drama zu drehen, aber ich habe ein gutes Bauchgefühl dafür entwickelt, was Unterhaltung angeht. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Komödien im Kino erfolgreicher sind als Dramen. Die Leute haben schon genug Probleme und gehen ins Kino, um sich abzulenken. Ich will Film machen, die ich selbst gucken möchte, und ich lasse mich auch lieber zum Lachen bringen, als mich in ein tiefes Loch schmeißen zu lassen. Das kann man mal machen, aber in erster Linie bin ich ein positiver Mensch und freue mich, wenn ich lachen kann. Und das möchte ich weitergeben.

Sie sind aber auch ein großer Fan von Horrorfilmen und haben sogar Ihr Regiedebüt bei einem Horrorfilm gegeben.

Ich bin schon immer ein großer Horrorfilmfan gewesen. Wenn man zum ersten Mal Regie führt, dann meistens bei Kurzfilmen. Ich habe diese Horror-Geschichte für meine erste Regiearbeit entwickelt, weil ich die Möglichkeit gesehen habe, direkt einen 90-Minüter zu drehen, denn dieses Genre ist kostengünstig zu produzieren. Außerdem finde ich Horrorfilme einfach wahnsinnig interessant, weil es dabei auch viel um Timing geht. Comedy und Horrorfilme haben viel gemeinsam.

Vielleicht könnten Sie ja beides mal verbinden.

Eine Horrorkomödie? „Shaun of the Dead“ ist tatsächlich einer meiner Lieblingsfilme, aber das wird schwierig in Deutschland. Da gäbe es bei den Entscheidungsträgern bestimmt zu viele Bedenken. Die machen dann doch lieber eine romantische Komödie.

Das Gespräch führte Anne Burgmer.

Axel Stein (34) wurde in der Serie „Hausmeister Krause“ bekannt. Sein erste Kinorolle spielte er 2000 in „Harte Jungs“. Seitdem ist er regelmäßig im Fernsehen und Kino zu sehen.

In der Sat. 1-Komödie „Volltreffer“ (Dienstag, 20.15 Uhr, Sat. 1) spielt er den BVB-Anhänger Phlipp. Als der beste Spieler des Teams zu den Bayern wechseln will, entführt er kurzerhand Bayern-Funktionärin Victoria (Julia Hartmann). (amb)

Das könnte Sie auch interessieren: