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„Kino-Geschichte geprägt“Italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida gestorben

Lesezeit 2 Minuten
(FILES) In this file photo taken on September 18, 1978, Italian actress Gina Lollobrigida poses at Poujeaux castle in Moulis-en-Medoc. - Gina Lollobridgida died at 95 on January 16, 2023, according to French Culture Minister. (Photo by AFP)

Eine Aufnahme aus dem Jahr 1978: Gina Lollobrigida war damals bereits seit Jahrzehnten ein Star.

Die Schauspielerin Gina Lollobrigida ist tot. Sie starb im Alter von 95 Jahren, wie der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano am Montag bestätigte.

Die Schauspielerin Gina Lollobrigida ist tot. Dies bestätigte das italienische Kulturministerium auf Twitter. Zuvor hatten bereits italienische Medien wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos berichtet.

Die Schauspielerin, die die „italienische Kino-Geschichte mehr als ein halbes Jahrhundert lang“ geprägt habe, sei im Alter von 95 Jahren gestorben, teilte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano am Montag im Onlinedienst Twitter mit. Lollobrigida war eine der Ikonen von Hollywoods goldenem Zeitalter, hatte aber auch als Bildhauerin und Fotojournalistin Erfolg.

Seit Mitte der 1940er Jahre wirkte Lollobrigida in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter sowohl Komödien als auch Dramen. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schauspielerinnen des italienischen Kinos. Neben Sophia Loren, Claudia Cardinale und Monica Vitti erlangte sie in den Nachkriegsjahrzehnten weltweiten Ruhm. Zeitweise war sie eine der bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. In Anlehnung an einen ihrer Filme wurde sie gar als „schönste Frau der Welt“ bezeichnet.

Bekannt wurde sie durch Filme wie „Fanfan, der Husar“, „Die Schönen der Nacht“ und „Der Glöckner von Notre Dame“. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte sie zum Sexsymbol des italienischen Kinos. Im Februar 2018 wurde Lollobrigida mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.

Gina Lollobrigida: Rückzug aus dem Filmgeschäft

In den 70er Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück und arbeitete fortan als Fotografin. Mit Porträts etwa von Prominenten aus der Politik und namhaften Schauspielkollegen hatte sie großen Erfolg.

Im Jahr 1986 hatte Lollobrigida bei einem Auftritt in Deutschland für einen Eklat gesorgt. Lollobrigida, damals Jurypräsidentin der Berlinale, bekundete nach der Preisverleihung öffentlich, gegen den Goldenen-Bären-Gewinner „Stammheim“ (Rekonstruktion des Stammheim-Prozesses gegen die RAF-Terroristen Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe) gestimmt zu haben, den sie als „widerlichen“ Film empfand.

In den 90er Jahren wechselte sie zur Bildhauerei, stellte Skulpturen aus und engagierte sich als Unicef-Botschafterin. Auf roten Teppichen und bei Film-Galas war die Diva danach noch oft gerngesehener Gast.

Zuletzt machte Lollobrigida als Politikerin Schlagzeilen. Zu den Parlamentswahlen in Italien 2022 trat sie für das linkspopulistische Bündnis „Italia Sovrana e Popolare“ an. (pst/dpa)