Junge Kultur KölnWie Wolf Danny Homann auf einer Weltreise zum Schauspieler wurde
- Der 29-jährige Schauspieler Wolf Danny Homann spielt im neuen „Polizeiruf 110” mit und schwärmt von Regisseur Dominik Graf.
- An Köln gefällt ihm, dass es offen, bunt und herzlich ist. Außerdem ist es eine Medienstadt.
- Um zu testen, ob er wirklich Schauspieler werden soll, ging er auf Weltreise. Schon nach zwei Wochen drehte er einen Film.
Köln. – Die Feiertage beginnen in diesem Jahr für Wolf Danny Homann schon an diesem Wochenende. „Die Zusammenarbeit mit Dominik Graf ist ein großes Geschenk. Weihnachten ist für mich dieses Jahr am 8. Dezember“, sagte der 29 Jahre alte Kölner Schauspieler. Er spielt im neuen „Polizeiruf 110“ an der Seite von Verena Altenberger eine Episodenhauptrolle. Regie führte bei „Die Lüge, die wir Zukunft nennen“ der vielfach ausgezeichnete Graf. Und Homann haben die Dreharbeiten im Frühjahr in München sehr beeindruckt. „Er ist ganz fein und genau in der Zusammenarbeit, gibt aber auch viel Freiraum und ist offen für eigene Ideen. Er ist super darin, einen Schutzraum um alle Schauspielerinnen und Schauspieler zu schaffen, in dem man gemeinsam mit ihm forscht und ausprobieren kann. So kann man einen Charakter ganz tief, mit vielen Facetten und auch widersprüchlich aufbauen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung.
Es geht in dem Film um Insiderhandel und Polizisten, die vergessen, auf welcher Seite des Gesetzes sie stehen. Homann spielt Lukas Posse, der für die Börsenaufsicht ermittelt. Für den jungen Schauspieler eine Traumrolle. „Ich habe mich sehr intensiv vorbereitet, ich liebe das. Wer ist dieser Lukas Posse? Was will er? Wie funktionieren diese Aktiengeschäfte? Wie hackt man sich in Computer? Ich stürze mich da rein.“
Sein Fokus liegt auf dem Fernsehen
Gestürzt hat er sich auch in den Beruf des Schauspielers. Er habe immer schon gespielt. In der Grundschule, später in der Theater-AG. In seiner Heimatstadt Bielefeld war er schon zu Schulzeiten am Stadttheater zu sehen. „Aber ich hatte nie den konkreten Gedanken, dass ich das beruflich mache“, erinnert er sich. Nach dem Abi habe er überlegt, wie es weitergehen solle. „Ich konnte mir vorstellen, Schauspieler zu werden.“ Aber war es wirklich das, was er wollte?
Er ging einen ungewöhnlichen Weg, um das herauszufinden. „Ich habe alles liegen lassen und bin auf Weltreise gegangen. Ich wusste, wenn ich das ganz tief und innig vermisse, ist es das, was ich ein Leben lang machen will.“ Und schon nach zwei Wochen in Amerika drehte er einen Kurzfilm. Sein Entschluss stand fest. Aus Panama bewarb er sich bei Schauspielschulen. Und wurde beim Jungen Ensemble des Wiener Burgtheaters genommen. Hier erhielt er Unterricht, konnte mit etablierten Schauspielern für seine Aufnahmeprüfungen proben. Und erhielt einen Platz am Mozarteum in Salzburg. Bereits vor Abschluss der vierjährigen Ausbildung ergatterte er eine erste kleine Rolle in einem Kinofilm. In „So viel Zeit“ spielte er an der Seite von Jan Josef Liefers und Jürgen Vogel. Danach war er in mehreren Produktionen am Düsseldorfer Schauspielhaus zu sehen. Und zog nach Köln. „Ich liebe Köln, weil es offen, bunt und herzlich ist. Ich finde es hier wunderbar. Und für einen Schauspieler ist Köln eine sehr gute Stadt.“ Hier sei man näher am Zentrum von Film und Fernsehen als in Düsseldorf. „Hier wird viel gedreht. Hier gehöre ich hin“, sagt er.
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Theater spielt er zurzeit nicht mehr. Zu viele Drehtage. Sein Fokus liegt auf Film und Fernsehen. „Mich interessiert gerade mehr das kleine, feine, nuancierte Spiel, bei dem man Dinge zeigen kann, die man auf der Bühne fast nicht ausdrücken kann, wenn jemand beinahe weint, die Tränen aber runterschluckt, zum Beispiel.“ Und es läuft gut. Gerade dreht er für die ZDF-Serie „Wilsberg“, für 2020 liegen auch schon Anfragen vor. „Ich bin zufrieden und glücklich, wie es gerade läuft und sehe es als Privileg, dass ich diesen Beruf ausüben darf.“
Am Sonntag wird er den „Polizeiruf“ mit Kollegen aus dem Filmteam in München schauen. Und einen passenden Wunsch hat er an seinem vorgezogenen Weihnachtsfest auch schon: „Ich würde sehr sehr gerne noch oft in Filmen von Dominik Graf mitspielen.“