Kölner Kulturpreis 2022Wie Kolonialismus unseren Alltag beeinflusst
Köln – Koloniale Strukturen vor der eigenen Haustür erkennen – das ist ein Teil der Idee hinter „Decolonize Cologne“. Die Initiative wurde 2019 in Köln von drei Historikerinnen ins Leben gerufen und nun mit dem Kölner Kulturpreis in der Kategorie „Junge Initiative“ ausgezeichnet.
Bebero Lehmann, Azziza Malanda und Merle Bode, die Gründerinnen von „Decolonize Cologne“, bieten kolonialkritische Stadtteilführungen und Vorträge an, um über die deutsche Kolonialvergangenheit und deren Kontinuität am Beispiel der Stadt Köln aufzuklären. Sowohl im Nippeser „Afrika Viertel“ als auch in der Kölner Südstadt werden durch die Stadtteilführungen Spuren des Kolonialismus aufgedeckt: Straßennamen, Denkmäler, Unternehmen oder Ausstellungen.
Kolonialismus, wie er nicht in den Schulbüchern steht
Wichtig ist den Gründerinnen dabei, die Perspektive zu wechseln und gerade das zu erzählen, was in den Schulbüchern nicht vorkam. Dazu gehören etwa Geschichten von antikolonialem Widerstand, der Einfluss von Kolonialismus auf westliches Wissen sowie die Sichtbarmachung von Frauen als Akteurinnen innerhalb der Kolonialgeschichte. Gerade letzteres ist eng mit dem Thema „intersektionaler Feminismus“ verbunden, zu dem „Decolonize Cologne“ auch aufklärt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Das „Decolonize Cologne“-Team ist seit der Gründung um drei weitere Mitarbeiterinnen gewachsen. Gemeinsam tragen sie dazu bei, das Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner dafür zu stärken, dass der Kolonialismus auch unser heutiges Zusammenleben noch beeinflusst. Für die Zukunft sind zu diesem Thema auch Workshops für junge Menschen geplant.