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Kommentar zu Yilmaz Dziewiors Venedig-BerufungDer Jogi Löw der Kunstwelt

Lesezeit 2 Minuten
Yilmaz Dziewior

Der Direktor des Kölner Museum Ludwig, Yilmaz Dziewior

  1. Der Direktor des Museum Ludwig in Köln, Yilmaz Dziewior, wird die künstlerische Gestaltung des deutschen Pavillons für die Kunstbiennale in Venedig im kommenden Jahr betreuen.
  2. Die Berufung ist eine späte Bestätigung dafür, dass die Stadt Köln bei Dziewiors Ernennung zum Ludwig-Direktor ein gutes Händchen hatte.
  3. Ein Kommentar.

Köln – Als Yilmaz Dziewior vor sechs Jahren berufen wurde, den österreichischen Pavillon für die Kunstbiennale von Venedig zu kuratieren, klang die Freude darüber etwas verhalten: „Ich sehe hierin auch eine Anerkennung für die Arbeit, die ich in den letzten viereinhalb Jahren leisten durfte“, wurde der damalige Direktor des Kunsthaus Bregenz in der offiziellen „Aussendung“ des österreichischen Kulturministeriums zitiert. „Kommissär“ durfte er trotzdem werden.

Im nächsten Jahr reist Dziewior, mittlerweile Direktor des Kölner Museum Ludwig, in gleicher Funktion für Deutschland nach Venedig, was ihm, ganz offiziell, „Freude und Ehre“ ist. Auch aus diesen Worten spricht eine staatstragende Demut, die Dziewiors tatsächlichen Gemütszustand vermutlich nur ungenügend widerspiegelt, aber der Sache angemessen erscheint.

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Als Kurator des deutschen Länderpavillons trägt man schließlich eine doppelte Bürde: Man stellt sich in eine lange, durchaus ruhmreiche, aber auch historisch belastete Tradition – und man ist für ein gutes Jahr der Jogi Löw der deutschen Kunstwelt. Im Zweifelsfall weiß es jeder besser, und ohne Goldenen Löwen für den besten Länderbeitrag sollte man lieber nicht nach Hause kommen.

Für diejenigen, die es brauchen, ist die Berufung aber auch eine späte Bestätigung dafür, dass die Stadt Köln (und namentlich Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach) bei Dziewiors Ernennung zum Ludwig-Direktor ein gutes Händchen hatte. Wie heißt es doch so schön: Ehre, wem Ehre gebührt. Ein Grund zur Freude ist es ohnehin.