KunstmesseBerliner Galeristen drohen mit Boykott der Art Cologne
- Die größte deutsche Kunstmesse, Art Cologne, soll im nächsten Jahr vom 28. April bis zum 2. Mai stattfinden.
- Damit würde die Messe in ihrer 51. Ausgabe aber mit dem Berliner Gallery Weekend kollidieren. Berliner Galerien könnten kaum an beiden Veranstaltungen teilnehmen.
- Der Leiter der Art Cologne sagt, er habe der Leitung des Gallery Weekends einen Vorschlag unterbreitet, von dem beide Parteien profitieren könnten.
Köln – Während die Vorbereitungen zur feierlichen Eröffnung der 50. Art Cologne noch laufen, entbrennt bereits ein Streit um die 51. Ausgabe der größten deutschen Kunstmesse. Der Grund dafür ist eine Terminkollision: Im nächsten Jahr soll die Art Cologne vom 28. April bis zum 2. Mai stattfinden und würde sich damit mit dem Berliner Gallery Weekend, der gemeinsamen Eröffnung von rund 50 Berliner Galerien, überschneiden. Silke Neumann, Sprecherin des Gallery Weekends, sagte dieser Zeitung, dass es für die Berliner Galerien logistisch kaum möglich wäre, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen. Der Galerist Johann König kündigte im Kunstmagazin „Monopol“ an, er werde, sollte es beim geplanten Messetermin bleiben, nicht nach Köln kommen und stattdessen versuchen, seine rheinländische Kundschaft davon zu überzeugen, „ein Wochenende in Berlin zu verbringen“.
Fitnessmesse Fibo macht neuen Art Cologne-Termin nötig
Daniel Hug, Leiter der Art Cologne, betonte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er sich noch in Vorgesprächen mit der Leitung des Gallery Weekend befinde. Die Verschiebung der Messe auf einen Termin nach Ostern sei notwendig geworden, weil die Fitness- und Gesundheitsmesse Fibo im Jahr 2017 erweitert werde und die Hallen, die auch die Art Cologne nutzt, deshalb länger besetzt seien. Hug sagte, er habe der Leitung des Gallery Weekends einen Vorschlag unterbreitet, von dem beide Parteien profitieren könnten – gerade für Sammler aus Übersee sei es attraktiv, wenn sie den Besuch von Art Cologne und Gallery Weekend miteinander verbinden könnten. „Wir finden eine Lösung“, so Hug, dem daran gelegen ist, die über 20 Berliner Galerien, die regelmäßig an der Art Cologne teilnehmen und einen wichtigen Anteil an deren internationaler Ausstrahlung haben, weiterhin nach Köln zu holen.
In Berlin scheint man diese Zuversicht nicht zu teilen. In „Monopol“ spricht ein Galerist, der nicht namentlich genannt werden will, von „schädlichem“ Verhalten, und auch beim Gallery Weekend ist die Verstimmung unverkennbar. Bei der Koelnmesse, Veranstalter von Art Cologne und Fibo, war bis Redaktionsschluss niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.