Die Kölner Folk-Pop-Band Bukahara verkauft zweimal hintereinander die Open-Air-Location an der Kölner Südbrücke aus. So war das erste Konzert.
Letzte Open-Air-KonzerteBukahara verabschieden den Sommer an der Kölner Südbrücke
Bei Lokalmatadoren ist der Andrang in der Regel besonders groß und so ist es nicht verwunderlich, dass beim ersten von insgesamt zwei Konzerten der Kölner Band Bukahara am Donnerstagabend fast ausschließlich „Suche Karten“ vor dem Eingang der Open-Air-Location Südbrücke zu lesen ist. Schon seit Wochen sind die Tickets restlos ausverkauft und auch im Internet werden weitaus mehr Karten gesucht als angeboten.
Die vierköpfige Folk-Pop-Band steht sinnbildlich für globalen, multikulturellen Sound und hat sich damit einen ganz eigenen Charakter verpasst. Vier studierte Jazz-Musiker, die unverwechselbare Stimme des Leadsängers und Songs in arabischer Sprache machen Bukahara schlicht unvergleichbar.
Das hat auch für eine stetig wachsende Fangemeinschaft vor den Festival-Bühnen und in den Konzertsälen dieses Landes geführt. So ging es in diesem Jahr für die 2009 gegründete Band auf die großen Bühnen von Hurricane, Southside und Co. „Tales oft the Tides“ heißt das aktuelle und sechste Studio-Album von Soufian Zoghlami, Daniel Avi Schneider, Ahmed Eid und Max von Einem, welches erneut mit unverwechselbaren Rhythmen, nordafrikanischen Einflüssen und gesellschaftskritischen Texten daherkommt.
Dem Publikum gefällt offenbar auch die neue Platte, vom ersten Song an herrscht eine ausgelassene, entspannte Stimmung an der Kölner Südbrücke, die sich als Open-Air-Location an diesem Abend von einer besonders guten Seite zeigt. Die Bühne besteht aus alten Schiffscontainern, die Getränkestände sind Bretterbuden Marke Eigenbau und das Security-Personal ist entspannt und freundlich. Alle haben ausreichend Platz zum Tanzen und an der Bar kommt es nur selten zu längeren Schlangen. Die Veranstalter haben definitiv einen Ort geschaffen, der in Köln noch gefehlt hat.
Auch die Band hat sich wahnsinnig auf den Abend gefreut. „Das sind unsere letzten beiden Open-Air-Konzerte. Wir verabschieden mit euch den Sommer“, sagt Max von Einem, der an diesem Abend aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus kommt. Die pure Freude der Band überträgt sich auf die Masse vor der Bühne und so wird gesungen, getanzt und bei einem Song sogar besonders laut geflüstert. Dabei zeigen die Vier auf der Bühne bei jedem Song, was für großartige Musiker sie sind. Posaune, Geige, Kontrabass, Gitarre, Schlagzeug und Tuba: Eine solche Vielfalt an gespielten Instrumenten sieht man nicht alle Tage. Schließlich haken sich alle ein, zelebrieren den kölschen Lieblingstanz und schunkeln gemeinsam mit der Band, der Vorgruppe Power Plush und dem gesamten Tour-Team.
Mit dem Hit „Eyes Wide Shut“ läuten Bukahara dann langsam, aber sicher das Ende des Abends ein, er sorgt beim Publikum noch einmal für strahlende Gesichter und gemeinschaftliche Gesänge in der Open-Air-Location am Rhein. Und wenn sich dann auch noch der Mond in seiner ganzen Pracht zeigt, während auf der Bühne gerade „Follow the Moon“ gesungen wird, ist aus einem schönen ein perfekter Konzertabend geworden.