Forscherin warnt bei „Maischberger“„Könnten mit dem Impfen wieder bei Null anfangen“
Berlin – Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat eingeräumt, dass die Idee der „Ruhetage“ rund um Ostern rechtlich nicht abschließend geprüft war: „Das war ein großer Fehler, weil er dazu geführt hat, dass viele Menschen sich darauf eingestellt haben. Das darf man nicht geringschätzen und so etwas darf nicht nochmal passieren“, sagte Braun in der ARD-Talksendung „maischberger. die woche“. Der Kanzleramtschef zeigte sich auch persönlich selbstkritisch: „Ich hatte meinen Anteil daran. Deswegen schließe ich mich auch der Entschuldigung [der Kanzlerin] an.“
Braun stellte außerdem in Aussicht, dass die Sitzungen der Ministerpräsidentenkonferenzen reformiert werden sollen: „Wir müssen in Zukunft diese Dinge anders vorbereiten“, sagte der Kanzleramtschef bei „maischberger. die woche.“ Es sei nicht einfach, zwischen der Notwendigkeit schnell zu handeln und der minutiösen Vorbereitung das richtige Maß zu finden.
Physikerin warnt vor Escape-Varianten
Die Physikerin und Modelliererin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation warnte in der Sendung vor neuen Coronavirus-Varianten, die Impfungen hinfällig machen oder ihre Wirkung reduzieren könnten. „Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine Variante, die uns zwingt mit dem Impfen bei Null wieder anzufangen“, sagte Priesemann.
Sogenannte Escape-Varianten entwickelten sich dort, wo viele Menschen schon geimpft seien, erklärte Priesemann. Es handle sich um Viren, die es schafften den Immunschutz der Impfung zu umgehen. „Es gibt erste Erkenntnisse, dass manche der Virus-Varianten das zumindest zum Teil schon können“, sagte Priesemann. Wenn viele geimpft seien und es gleichzeitig eine hohe Inzidenz gebe, „dann züchten wir uns hier in Deutschland diese Escape-Varianten“, sagte Priesemann mit Blick auf den bevorstehenden Sommer. (dpa)