Als Christian Dürr über das Heiz-Gesetz von Robert Habeck spricht, gerät Markus Lanz in Rage. Er lacht mehrfach über dessen Aussagen.
„Der Satan mit der Wärmepumpe“Lanz und Dürr streiten wegen Habeck-Gesetz – Moderator macht sich über FDP-Politiker lustig
Welche Folgen hat das neue Heiz-Gesetz von Robert Habeck für die deutsche Wirtschaft? Diese Frage diskutierte Moderator Markus Lanz in der nach ihm benannten Talk-Sendung am Dienstagabend unter anderem mit FDP-Politiker Christian Dürr. Dabei lieferten sich die beiden Männer zwischenzeitlich einen offenen Schlagabtausch, in dem Lanz auf die Ausführungen seines Gegenübers immer wieder mit höhnischem Gelächter reagierte.
Hintergrund der Sorgen von Christian Dürr war die am gleichen Tag bekanntgewordene Nachricht, dass der deutsche Wärmepumpen-Marktführer Viessmann in die USA abwandert. Für den FDP-Fraktionschef ein Indikator dafür, dass die Ampel-Koalition beim Thema Wärmewende reagieren müsse. Christian Dürr, sowie große Teile der FDP, sehen insbesondere das neue Gebäudeenergiegesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisch.
Markus Lanz spricht mit Christian Dürr über Robert Habeck und Grünen-Bashing
Markus Lanz konfrontiert Dürr in seiner Sendung mit Aussagen verschiedener Parteikollegen, unter anderem von Frank Schäffler, der das Gesetz als „Heizungsverbotgesetz von Robert Habeck“ bezeichnete. Wessen Idee es gewesen sei, die Grünen und „speziell Robert Habeck, den ‚Satan mit der Wärmepumpe‘“ als „Hauptgegner“ auszumachen, will Markus Lanz wissen.
Bevor dieser richtig zu Wort kommt, hakt der Moderator nach: „Nein, aber Entschuldigung, Heizungsverbotgesetz, was ist denn das für ein Wort? Wissen sie wie das klingt? Der böse Habeck wird doch jetzt verbieten, zu heizen. Das ist doch Quatsch! Warum macht man das?“
Markus Lanz amüsiert sich über Argumentation von FDP-Politiker Christian Dürr
Eine Antwort von Christian Dürr würgt der Moderator erneut nach wenigen Worten ab, offenbar versucht sich der FDP-Politiker seiner Meinung nach in Ausflüchten. „Nein, aber die Nummer hier, Herr Dürr, warum macht man das so?“, fragt er beharrlich weiter.
„Ich will es doch gerade erläutern, Herr Lanz“, setzt Dürr abermals an, während Markus Lanz sich höhnisch lachend zurück in seinen Sessel lehnt. Der erste Vorschlag dazu habe „Menschen reihenweise in Sorge versetzt“, weil der „Eindruck nicht nur entstanden ist, sondern gesetzestechnisch niedergelegt war, dass man funktionierende Heizungen rausreißen muss“, so Dürr.
Markus Lanz unterbricht Christian Dürr immer wieder und hängt sich an einer Frage auf
An diesem Punkt hakt Markus Lanz energisch ein. Dass Dürr davon spricht, die von Habecks Ministerium erarbeitete Vorlage habe den geschilderten „Eindruck erweckt“, stört ihn offenbar massiv. Es sei „super interessant“, dass der FDP-Politiker diese Formulierung nutze, „weil das heißt übersetzt: Es stand da nie drin“, so der Moderator.
Dürr versucht sich zu rechtfertigen, doch Lanz lässt ihn nicht zu Wort kommen. „Jetzt vermischen Sie bitte nicht alle Dinge“, schiebt Dürr in die Ausführungen des Talk-Masters ein. Der aber will nun genau wissen, ob sich Dürr diese Interpretation der Gesetzesvorlage nur zurechtlege oder ob die von Dürr angesprochene Angst der Menschen wirklich auf einer Grundlage im Entwurf beruht. „Stands drin oder stands nicht drin?“, fragt Lanz.
Markus Lanz über Ausführungen von Christian Dürr: „Das ist super“
„Es gibt jetzt einen Beschluss des Bundestagkabinetts und da steht es nicht drin, auf Betreiben der FDP“, beginnt Dürr seine Ausführung. Lanz lacht nach diesem Satz erneut provozierend, lässt seinen Gegenüber aber zunächst fortfahren. Dieser erklärt dann weiter, dass ein „erste geleakter Gesetzesentwurf“, der ihm unvollständig zugespielt worden sei, „große Sorge“ bei „Stadtwerken und anderen“ verursacht habe, dass funktionierende Heizungen ausgetauscht werden müssten.
Lanz reicht es nun offenbar endgültig. „Sorge gewesen, Eindruck erweckt… stands drin?“, fordert er endlich eine konkrete Antwort. Christian Dürr zögert kurz: „Herr Lanz, das ist rechtstechnisch… es stand… ja, es stand drin. Das war die Lesart vieler Versorger“, erwidert Dürr. „Schon wieder“, macht sich Lanz lustig, „das ist super“, fügt er sarkastisch hinzu, während er Dürrs Ausführungen abermals mit lautem Lachen quittiert.
Journalistin pflichtet sowohl Markus Lanz, als auch Christian Dürr bei
„Es stand nicht drin“, resümiert er anschließend, als Dürr – der inzwischen am Moderator zu verzweifeln scheint, seine Erklärung fortsetzen will. Auf einen Konsens kommen die beiden hierzu wenig überraschend nicht mehr und Markus Lanz fährt fort, indem er Kerstin Münstermann, Leiterin des Parlamentsbüros der „Rheinischen Post“ in die Diskussion mit einbindet. Diese schlichtet schließlich, der Entwurf habe „den Eindruck erweckt – was aber nicht drin stand –, dass Herr Habeck ab Januar bei Ihnen steht, und die Heizung rausreißt“. Dass es tatsächlich „nicht drin stand“, hebt Lanz anschließend noch einmal hervor.
Das neue Gebäudeenergiegesetz soll klimafreundlicheres Heizen befördern. Ab dem 1. Januar 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Bestehende Heizungen können weiterlaufen und repariert werden.
Bereits Anfang März war Markus Lanz in seiner Sendung mehrfach mit Christian Dürr aneinander geraten, als der FDP-Fraktionschef die Verkehrs- und Klimapolitik seiner Partei dort erklärt hatte.