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NRW stoppt FörderungDiese fünf Kölner Theatergruppen kämpfen um ihre Existenz

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Szene aus der A.Tonal.Theater-Produktion „Polis – Die Stimmen der Stadt“  

Köln – Von einem „existenzzerstörenden Akt“ sprechen fünf Kölner Tanz- und Theatergruppen, die von der neu besetzten Jury für die Konzeptionsförderung 2023-2025 des Landes NRW nicht mehr berücksichtigt wurden. Das erklärte Ziel der nachhaltigen Förderung werde auf diese Weise ignoriert, heißt es in einem gemeinsamen Statement der betroffenen Gruppen.

Es sind bekannte und vielfach ausgezeichnete Kompanien: Analogtheater, A.Tonal.Theater, Emanuele Soavi in company, Silke Z./resistdance und Wehr51 müssen demnächst mit mehreren 10.000 Euro pro Jahr weniger auskommen, für viele Gruppen macht das mehr als die Hälfte ihres Etats aus.

Das käme, so heißt es im Statement, einem Kahlschlag der Kölner Tanz- und Theaterszene gleich. Drei Ensembles aus der ersten Runde (2020–2022) der Konzeptionsförderung stehen weiterhin auf der Förderliste, es sind allerdings auch acht neue Gruppen und Einzelkünstler aus Köln dazugekommen: Thomas Bartling, IPtanz, Un-Label Performing Arts Company, tanz.tausch – tellmann & schmidt, Paradeiser productions, Futur3, TanzFaktur, Antje Velsinger, SEE!, KimchiBrot Connection und S. Rudat. Darunter findet man einige etablierte Gruppen, aber auch solche, von denen man in Köln noch nicht allzu viel gesehen hat.

Landesförderung sollte nachhaltige Strukturen aufbauen

Gefördert werden sie mit Beträgen zwischen 25.000 und 40.000 Euro pro Jahr, insgesamt vergibt die Landesregierung rund 1,3 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren an 35 Antragsteller.

Ursprünglich sei die Landesförderung für Freie Darstellende Künste konzipiert worden, um nachhaltige Strukturen aufzubauen, beklagen nun die fünf nicht bedachten Kölner Kompanien: „Mit der weggebrochenen Konzeptionsförderung stehen gewachsene und in den letzten Jahren mit diesen Mitteln ausgebauten Strukturen jetzt vor dem Aus und müssen rückgebaut werden.“

Jetzt werden sich die Gruppen von Mitarbeitenden und bereits geplanten Projekten trennen müssen, auch wird es schwer werden, bereits eingegangene Verpflichtungen zu erfüllen. Vor allem aber, so das Statement, konterkariere das Land mit seiner Entscheidung die Einschätzung vor Ort: Sämtliche Ensembles, die nun aus der Konzeptionsförderung des Landes geflogen sind, wurden in ihrer mehrjährigen Projektförderung für die Jahre 2023 bis 2026 von der Stadt Köln bestätigt. Mit anderen Worten: Stadt und Land fördern aneinander vorbei.

Einen schweren Verfahrensfehler sehen die fünf Kompanien zudem in der Nicht-Berücksichtigung einer zur ersten Runde der Konzeptionsförderung erstellten Evaluation.