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Neue ShowAm Sonntag startet „Mensch Gottschalk - Das bewegt Deutschland“

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Nach „Wetten, dass...?” hatte der beliebte Moderator kein richtiges Erfolgsformat mehr.

Es gibt Gegner im deutschen Fernsehen mit denen es man lieber aufnimmt als mit dem „Tatort“. Das weiß auch Thomas Gottschalk. Der 66-Jährige startet am Sonntag mit seiner neuen Live-Show „Mensch Gottschalk – Das bewegt Deutschland“. Und das hat einen Grund: Die neue Sendung, in der Gottschalk glatte drei Stunden mit Gästen über mehrere – angepeilt sind etwa 15 – Themen plaudern wird, ist eine Gemeinschaftsproduktion der Medienfirmen dctp und Spiegel TV für RTL. Der Sender hat seine Lizenz von der Landesmedienanstalt in Niedersachsen. Sie macht zur Bedingung, dass RTL am Sonntag einen sogenannten Drittsendeplatz für dctp und Spiegel TV frei halten muss. Deshalb ist für die Gottschalk-Show kein anderer Wochentag möglich.

Also arrangiert sich Gottschalk mit den Rahmenbedingungen bei seiner Premiere. „Das wird hart gegen den »Tatort«, das weiß ich, aber ich hol zumindest die ab, die um 20.35 Uhr aus der Bibliothek kommen und die Leiche schon verpasst haben“, sagte Gottschalk bei einem Pressegespräch in Berlin. „Ich bin nicht mehr gefährdet, die biggest show ever zu verkaufen. Wenn man wie ich von den Leuten noch gemocht wird, muss man nur das richtige im Angebot haben.“

Eine gewisse Skepsis, eigentlich Gottschalk-untypisch, ist ihm anzumerken, wenn er auf den Sonntag blickt und sagt: „Wenn ich gegen den »Tatort« halbwegs respektabel abschneide, bin ich froh. Früher habe ich mir den Vorabend schön geredet, heute den Sonntag.“ Wie das mit dem Vorabend endete, ist hinlänglich bekannt. Nachdem der große Blonde bei „Wetten, dass..?“ ausgestiegen war, versuchte er sich mit einer „Gottschalk live“ in der ARD. Und scheiterte krachend. Die Kritiken waren vernichtend, die Quoten schlecht. Nach kurzer Zeit war Schluss.

Hoher Erwartungsdruck bei Gottschalk

Danach suchte er sein Glück bei RTL. Doch als Jury-Mitglied beim „Supertalent“ war er mäßig erfolgreich, auch „Gottschalks großes Klassentreffen“ war kein Erfolg. Lediglich die Show „Die 2“ an der Seite von Günther Jauch schlägt sich wacker.

Aber ein richtiges Erfolgsformat hatte Gottschalk nach „Wetten, dass..?“ nicht mehr. Er weiß natürlich, dass der Erwartungsdruck entsprechend hoch ist – und gibt sich kämpferisch. „Das ist kein schlaffer letzter Versuch, das liegt mir“, sagte er. „Das persönliche Involviertsein wird man der Show anmerken. Keine hippen Themen, kein Hashtag Gottschalk, das hatte ich schon mal, keine erhobenen Daumen, keine Smileys, ich werde auch niemanden in meinem Leben Ziegenficker nennen, sondern bin der Gottschalk, den die Leute kennen.“

Gast in der ersten Show wird unter anderem Samuel Koch sein. Der heute 28-Jährige verletzte sich beim Sprung über fahrende Autos am 4. Dezember 2010 bei „Wetten, dass..?“ so schwer, dass er querschnittsgelähmt blieb. Gottschalk erklärte ein paar Wochen seinen Rücktritt, den er Ende 2011 vollzog. Ansonsten wird er sich des Themas Krebs annehmen, auch der Situation in Europa kurz vor der Fußball-EM und der Zukunft der Mobilität. Wenn es nach Gottschalk geht, könnte die Sendung viermal im Jahr zu sehen sein.

Er habe einfach große Lust auf die Show, sagte er RTL. Es sei wieder mal Zeit für ehrliches, naheliegendes Fernsehen. „Da ist alles live, da entstehen die Dinge im Moment, da ist niemand gecastet, da gibt niemand vor irgendjemand zu sein, der er nicht ist, da wird es auch keine weinenden Schwiegermütter geben.“ Es sei Fernsehen, wie er es immer gemacht habe. „Und ich hoffe, dafür ist immer noch genügend Publikum vorhanden.“ (mit dpa)

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