Quincy Jones wurde 91 Jahre alt. Der Produzent, Komponist und Trompeter erhielt im Laufe seiner Karriere 27 Grammys.
„Thriller“-ProduzentMusiklegende Quincy Jones ist tot
Der weltbekannte Musikproduzent Quincy Jones ist tot, wie sein Sprecher Arnold Robinson mitteilte. Laut Robinson starb der 91-Jährige am Sonntagabend (3. November) (Ortszeit) in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles im Kreise seiner Familie. Jones produzierte unzählige erfolgreiche Alben und Songs, die in die Musikgeschichte eingingen, unter anderem „Thriller“ von Michael Jackson aus dem Jahr 1982.
Seine Familie teilte über die Nachrichtenagentur ap mit: „Heute Abend müssen wir die Nachricht vom Tod unseres Vaters und Bruders Quincy Jones mit vollen, aber gebrochenen Herzen teilen“. Obwohl dies ein unglaublicher Verlust die Familie sei, wolle man „das großartige Leben“, das er gelebt habe, feiern.
Quincy Jones war ein Multitalent, das in nahezu allen Bereichen der populären Musik zuhause war. Seine größten Erfolge hatte er als Produzent, aber Jones war auch Komponist, Jazztrompeter und Bandleader. Am bekanntesten wurde er durch Michael Jacksons Alben „Off the Wall“, „Thriller“ und „Bad“. Bevor er Ende der 70er Jahre den damals noch jungen Jackson traf, hatte er sich bereits in der Jazz-Szene einen Namen gemacht. Er arrangierte Platten für Ray Charles, dirigierte das Orchester von Frank Sinatra und hatte Filmmusik geschrieben. Zudem arbeitete er mit Louis Armstrong, Stevie Wonder, Aretha Franklin, Miles Davis, Billie Holiday, Peggy Lee oder Ella Fitzgerald zusammen.
Jones produzierte auch Filme und Fernsehsendungen wie die Erfolgs-Sitcom „Der Prinz von Bel-Air“, die Schauspieler Will Smith zum Star machte, und förderte die Karriere von Talkshow-Queen Oprah Winfrey. Für den Film „Die Farbe Lila“, der Winfrey international bekannt machte, schrieb er die Filmmusik.
Qincy Jones erhielt 27 Grammys
Jones war bekannt für seine Akribie. Bevor er sich auf die Produktion eines Songs für einen Künstler oder eine Künstlerin einließ, hörte er Hunderte von Demos. In den 2000er Jahren widmete er sich besonders der Förderung von Talenten. So produzierte er 2014 ein Album für die Französin Zaz, später folgten zwei Alben für den kubanischen Pianisten Alfredo Rodriguez.
Quincy Jones prägte über sieben Jahrzehnte die Pop-Geschichte, die Liste der Künstler, mit denen er zusammenarbeitete, ist schier endlos. Jones wurde 79 Mal für einen Grammy nominiert, 27 Mal erhielt er die Auszeichnung auch. 2005 wurde er in die „Dance Music Hall of Fame“ aufgenommen. 1994 erhielt er den Polar Music Prize, der als inoffizieller „Nobelpreis für Musik“ gilt.
Neben seiner Karriere im Musik-Business engagierte sich Jones auch sozial und politisch. In den 1960er Jahren unterstützte er den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King. Jones ist einer der Gründer des Institute for Black American Music (IBAM), ebenso hat er dasBlack Arts Festival in seiner Heimatstadt Chicago mitgegründet.
1985 produzierte er den Song „We Are the World“, um zusammen mit zahlreichen Weltstars Geld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien zu sammeln. Die Single verkaufte sich mehr als 20 Millionen Mal. (cme)