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Geburtstag von Rex GildoDiese 11 Lieder sollten Sie kennen

Lesezeit 5 Minuten
Schlagerstar Rex Gildo bei einem Auftritt in einer Fernsehshow um 1964.

Schlagerstar Rex Gildo bei einem Auftritt in einer Fernsehshow um 1964.

Viel ist über Rex Gildos Leben geschrieben worden, insbesondere sein tragisches Ende sorgte für Schlagzeilen. Am 2. Juli 2023 wäre Rex Gildo 87 Jahre alt geworden

Kürzlich erschien ein höchst umstrittenes Biopic von Rosa von Praunheim, das an den Kinokassen gnadenlos floppte. Da gedenken wir Rex Gildo lieber musikalisch. Wir haben eine Auswahl seiner Lieder für Sie. Die Reihenfolge ist willkürlich. Und natürlich rein subjektiv.

„Das Glück kam zu mir wie ein Traum“ (1975)

1975 nahm Rex Gildo ein Album mit in Deutschland mehr oder weniger bekannten lateinamerikanischen Klassikern auf. „Verliebt in Südamerika“ wirkt auf den ersten Blick wie der x-te Versuch den „Fiesta-Mexicana“-Erfolg auszudehnen, bewies aber, dass Rex Gildo mit den richtigen Liedern durchaus ein guter Sänger war. So wie bei „Das Glück kam zu mir wie ein Traum“, einer deutschen Adaption des Luiz-Bonfá-Welthits „Manhã de Carnaval“, den zuvor auch schon die große Alexandra gesungen hatte. Pluspunkte gibt es für das kitschfreie Arrangement von Sylvester Levay.

„Vom Stadtpark die Laternen“ (1963)

Mit Gitte bildete Rex Gildo nicht nur ein Traumpaar der Klatschspalten, sondern auch ein sehr erfolgreiches Schlagerduo. Heute kaum noch vorstellbar, aber mit diesem herzigen Foxtrott-Evergreen standen die beiden 1963 auf Platz eins der deutschen Single-Charts. Das war bereits die Zweite für Rex Gildo, denn ein Jahr zuvor hatte dort bereits mit der deutschen Version von „Speedy Gonzales“ gethront. Viele Jahre später nahm Rex das Lied auch mit Ireen Sheer auf, was nicht nötig gewesen wäre.

„Marie, der letzte Tanz ist nur für dich“ (1974)

Neben „Fiesta Mexicana“ einer der bekanntesten und erfolgreichsten Titel von Rex Gildo, ein Jahr nach dem Hossa-Erfolg ein weiterer Top-10-Erfolg für ihn und seine damaligen Komponisten Ralph Siegel und Michael Holm. Damit belegte er in zwei aufeinanderfolgenden Folgen den zweiten und dritten Platz der „ZDF-Hitparade“. Ebenso wie „Fiesta Mexicana“ wurde auch „Marie“ in Spanisch aufgenommen, 1975 als „Mari, mi ultimo es para ti“.

Das Original in Deutsch

„País Tropical“ (1975)

So manche Perle findet sich auf dem Album „Verliebt in Südamerika“, wie der erste Song, der im Original von der brasilianischen Musik-Legende Jorge Ben Jor stammt. Dieser sang das Lied auch bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2016. Für Rex Gildo eine ungewöhnliche Wahl – insbesondere als Albumeröffnung. Ein flotter wie geschmeidiger Samba-Schlager-Mix und Rex, der den Gesangsstil von Jorge Ben Jor gekonnt nachahmt.

„Wenn ich je deine Liebe verlier“ (1981)

1981 hatte Rex Gildo schon fünf Jahre keinen Hit mehr gehabt. Keine Schande, denn die Disco- und New-Wave-Zeit setzte so manchen in die Jahre gekommenen Schlagerheld zu. Gildo kämpfte sich zurück und hatte mit der Hilfe von Hanne Haller und diesem Lied wieder einen Top-20-Hit. Außerdem landete er mit dem wabernden Synthi-Rhythmus erneut auf dem Treppchen bei der „ZDF-Hitparade“.

„Du ich lieb' dich (Do You Wanna)“ (1985)

Dieter Bohlen hatte schon vor seinem Durchbruch mit Modern Talking als Komponist alle möglichen Schlagerstars verarztet. Ende 1985 reichte er seine Hits als Zweitverwertung zum Beispiel an Mary Roos weiter, die mit „Ich bin stark, nur mit dir“ glatt die „ZDF-Hitparade“ gewann. Das wollte Rex Gildo natürlich auch und so nahm er einen der besten Album-Tracks von Modern Talking in Deutsch auf. Die Einladung zur „ZDF-Hitparade“ blieb aus, es reichte nur für die „Tele-Illustrierte“ und einen kultigen Auftritt mit lila Satin-Hemd.

„Mich stört kein Regen und kein Wind“ (1970)

Dass Rex Gildo Geschmack hatte, konnte man nicht nur an seinen Maßanzügen sehen, sondern auch an der Auswahl solcher Titel, denn die deutsche Version des Burt-Bacharach-Klassikers „Raindrops Keep Falling on My Head“ steht ihm ausgesprochen gut. Gehobener Easy Listening, den er sicherlich mehr verdient hätte.

„Liebe kälter als Eis“ (1963)

Ein Hauch von Rock’N’Roll: Rex Gildo singt Elvis, denn hierbei handelt es sich um eine deutsche Version von „(You're the) Devil in Disguise“. Erreichte 1963 Platz zwei in Deutschland und war einer seiner größten Hits zu einer Zeit, als er ein Teenageridol war und dreimal den bronzenen „Bravo“-Otto gewann. Da klingt er sogar ein bisschen dreckig. Na ja, Peter-Kraus-dreckig …

„Rio De Janeiro“ (1970)

Zwei Jahre vor „Fiesta Mexicana“ ging es für Rex musikalisch nach Brasilien und selten hatte er eine so feinsinnige Easy-Listening-Perle mit Bossa-Nova-Flair am Start. Gerne wird er als personifizierter Gentleman bezeichnet und hier ist die musikalische Entsprechung dazu. Das hervorragende Arrangement stammt von dem leider viel zu früh verstorbenen Dieter Zimmermann (1943–78), der ungefähr zur gleichen Zeit versuchte, aus seiner Verlobten Agnetha Fältskog eine Schlagersängerin zu machen. Die sagte sich „Geh‘ mit Gott“, ließ ihn sitzen und machte später bei ABBA Weltkarriere.

„Fiesta Mexicana“ (1972)

Dieser Klassiker war Fluch und Segen zugleich für Rex, der bis zu seinem Tode und letztlich weit darüber hinaus auf diesen Evergreen festgelegt wurde. Auf der anderen Seite garantierte ihm der millionenfach verkaufte Klassiker Kultstatus und einen festen Platz auf jeder Schlagerparty. Ohne Rex und sein „Hossa“ geht es einfach nicht. Aber wenn schon, dann bitte die seltene, kaum bekannte spanische Version, die ein Jahr exklusiv nur in Spanien auf Single erschien.

Das Original in Deutsch

„Wir seh’n uns nicht zum letzten Mal“ (1974)

Rex Gildo ist heute vor allen Dingen für seine Party-Klassiker bekannt. Die meisten seiner Balladenaufnahmen sind fast vergessen, doch Fans kennen „Wir seh’n uns nicht zum letzten Mal“ als Abschlusslied der Doku „Legenden“, die ab 2009 mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Man muss schon schwer schlucken, wenn Rex Gildo nach seinem tragischen Ende und den Bildern seines Grabes, in einer alten Fernsehaufnahme noch einmal die Straße entlang geht und dazu diese deutsche Version des englischen Silvesterklassikers „Auld Lang Syne“ singt.