Er war einer der größten Actionstars des Blaxploitation-Kinos der 1970er Jahre: Richard Roundtree alias „Shaft“ ist tot.
„Can you dig it?“„Shaft“-Schauspieler Richard Roundtree nach schwerer Krankheit gestorben
Der US-Schauspieler Richard Roundtree, bekannt aus dem Film „Shaft“, ist im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Los Angeles gestorben. Wie sein Manager Patrick McMinn „The Hollywood Reporter“ mitteilte, war die Todesursache ein kürzlich diagnostizierter Bauchspeicheldrüsenkrebs. Auch andere US-Medien wie „Rolling Stone“ und „The New York Times“ berichteten über den Tod.
Richard Roundtree: „Shaft“ machte ihn weltbekannt
Als erster schwarzer Actionheld wurde Roundtree in den 1970er Jahren durch seine Hauptrolle als cooler New Yorker Detektiv in „Shaft“ (1971) unter der Regie von Gordon Parks zu einem der Gesichter der sogenannten Blaxploitation-Bewegung. Diese Bewegung hatte sich Ende der 1960er Jahre als Filmgenre entwickelt und spiegelte das afroamerikanische Selbstbewusstsein wider.
Basierend auf einem Roman von Ernest Tidyman, war „Shaft“ ursprünglich für einen weißen Schauspieler vorgesehen. Doch Parks bestand darauf, Roundtree zu besetzen, nachdem er ihn bei einem Casting gesehen hatte. Roundtree wiederholte seine Rolle in den Fortsetzungen „Shaft's Big Score!“ (1972) und „Shaft in Africa“ (1973).
Richard Roundtree: Samuel L. Jackson würdigt Schauspielkollegen
Schauspieler-Kollege Samuel L. Jackson, der in einem Remake ebenfalls John Shaft spielte, äußerte sich betroffen zum Tod von Roundtree. „Sein Tod hinterlässt nicht nur in meinem Herzen, sondern sicherlich auch in vielen von euch ein tiefes Loch“, schrieb Jackson in einem Beitrag auf Instagram.
Roundtree wurde bereits 1993 mit Brustkrebs diagnostiziert. Nach der Behandlung verheimlichte Roundtree jahrelang, dass er den Krebs überlebt hatte. „Ich habe mich sozusagen versteckt, bis ich im fünften Jahr krebsfrei war“, sagt er 2009 zu „ABC News“. Während eines Prominenten-Golfturniers, bei dem Geld für ein mobiles Brustkrebs-Diagnosegerät gesammelt wurde, beschloss Roundtree, die Wahrheit zu sagen.
Richard Roundtree kämpfte für die Aufklärung von Männern über Brustkrebs
„Ich bin einfach aufgestanden und habe allen erzählt, dass ich Brustkrebs überlebt habe. Der Raum war mucksmäuschenstill“, sagt er. „Ich glaube, die Leute haben begriffen, dass es auch Männer treffen kann.“ Danach setzte er sich weiterhin intensiv für die Aufklärung über männlichen Brustkrebs ein.
Geboren am 9. Juli 1942 in New Rochelle, New York, begann Roundtree seine Karriere als Theaterschauspieler. Nach seinem Kinodebüt in „Shaft“ spielte er in einer Reihe von Filmen, darunter „Earthquake“ (1974) neben Charlton Heston und Ava Gardner und „Man Friday“ (1975) an der Seite von Peter O'Toole.
Insgesamt war er in über 150 Film- und Fernsehrollen zu sehen. Als Gaststar sah man ihn unter anderem in zwei Folgen der Sitcom „Der Prinz von Bel-Air“ oder in fünf Folgen der Serie „Desperate Housewives“. Zuletzt war er unter anderem in fünf Staffeln der erfolgreichen Sitcom „Familienanhang“ zu sehen. Sein letzter Kinoauftritt war im vergangenen Jahr „Moving on“ an der Seite von Jane Fonda und Lily Tomlin. (mit dpa)