RTL wirft Sänger aus DSDS-JuryZweifelhafte Aufregung über Xavier Naidoos Hetze
- Für ein Video, in dem sich der Sänger rassistisch äußert, wird er in den Sozialen Medien scharf kritisiert.
- RTL, für den Naidoo in der Jury der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar” saß, gab sich erst überrascht und warf ihn dann raus.
- Die Empörung ist dennoch verlogen. Unser Kommentar.
Köln – Ach, Xavier. Die Menschen regen sich mal wieder über dich auf. Weil ein kleiner Filmausschnitt durch die Netzwerke geistert, in dem du, Xavier Naidoo, direkt in die Kamera singst. Und was singst du? Dass du fast alle Menschen lieb hättest, doch das, als ahnten wir es nicht schon, nur als Einleitung zur Hetze gegen Geflüchtete: „Aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt?“
Oder auch: „Eure Töchter, eure Kinder sollen leiden, sollen sich mit Wölfen in der Sporthalle umkleiden.“ Gemeint sind wohl die von Alice Weidel heraufdämonisierten „Messermänner“. Prompt sehnt sich Naidoo, der rechte Troll des Soul, nach hartem Durchgreifen und starken Männern, doch: „Weit und breit ist hier kein Mann, der dieses Land noch retten kann. Hauptsache, es ist politisch korrekt, auch wenn ihr daran verreckt.“
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Der Sender RTL, für den Naidoo in der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ sitzt, zeigte sich „irritiert von dem aufgetauchten Video“ und fordert „klare Antworten“ des Künstlers. Zweifelhaft, ob Naidoo in der Lage ist, solche zu geben.
Sender hofieren ihn seit Jahren
Zweifelhaft ist auch die Aufregung, denn der Sänger fällt bereits seit über zehn Jahren durch rechte Verschwörungstheorien, Verfassungsfeindschaft, Homophobie und antisemitische Klischees auf. Und wurde dennoch von öffentlich-rechtlichen wie privaten Sendern hofiert. Wie so oft hat Naidoo mit der „Mein Name ist Hase“-Strategie reagiert: Er sei falsch interpretiert worden, schrieb er via Facebook, Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit seien ihm völlig fremd. Alles wie gehabt.
Und dann doch nicht: Am Mittwochabend warf RTL Naidoo aus der Jury. Diesmal hat die Aufregung etwas gebracht. Das nährt die Hoffnung, dass sich nach Hanau doch etwas geändert hat und rechte Hetzer fortan mit Konsequenzen rechnen müssen.