Der russische Außenminister Sergej Lawrow ließ sich während des G20-Gipfels mit einem T-Shirt filmen, das ein Motiv des Malers Jean-Michel Basquiat zeigt. Einst machten beide parallel Karriere in New York.
Russischer AußenministerWas Sergej Lawrow mit Jean-Michel Basquiat verbindet
Als Sergej Lawrow 1981 nach New York City übersiedelte, um dort in der Ständigen Vertretung der Sowjetunion bei den Vereinten Nationen zu arbeiten, stellte Jean-Michel Basquiat seine ersten Bilder aus, im PS1, dem Queens-Ableger des Museum of Modern Art, gegenüber des UN-Gebäudes. Nur der East River trennte den späteren russischen Außenminister und den wichtigsten Künstler seiner Generation.
Als Lawrow sieben Jahre später nach Moskau zurückkehrte, um seine Karriere vor Ort weiter zu befördern, beendete Basquiat seine Glanzzeit in Manhattan mit einer Überdosis Heroin. Er starb im Rockstar-Alter von 27 Jahren. Doch so wenig der Zerfalls der UdSSR Lawrows politische Karriere aufhalten konnte, so wenig konnte der Tod Basquiat seinen Platz in der Kunstgeschichte streitig machen.
Basquiat ist heute ein Statussymbol wie ein Tesla oder ein iPhone
Die Legende vom schwarzen, queeren Genie erblühte, in Spielfilmen Serien, Modekollektionen. Die Preise seiner Bilder stiegen dementsprechend ins Astronomische. Heute ist Basquiat ein Statussymbol, wie ein Tesla oder ein iPhone.
Um Berichte zu widerlegen, er habe gleich nach seiner Ankunft beim G20-Gipfel in Bali, wo er seinen Kriegsverbrecherpräsidenten vertrat, ein Krankenhaus aufsuchen müssen, hatte sich Lawrow nun auf der Terrasse seines Hotels im Freizeitlook filmen lassen. Auf dem Tisch liegt ein iPhone, der Russe trägt auch eine Apple Watch des Systemfeinds – und ein T-Shirt mit Basquiats ikonischem Kronen-Motiv, darunter dessen Namen.
So nah waren sich Maler und Minister seit den 80ern nicht mehr. So fern allerdings auch nicht.