Ermittler Raczek hält nur mit Medikamenten seinen Panikattacken stand. Der neueste Mordfall, eine tote Geologin in der Nähe eines ehemaligen Tagebaus, bringt ihn an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit.
So wird die neue Folge Polizeiruf 110Raczek am Rande des Zusammenbruchs
Tatverdächtige gibt es gleich einen ganzen Haufen: Da sind der Freund des Opfers, der die Leiche fand und mit seinem Bruder eng verschworen ist; der Gastwirt, der am Tatort sein Jagdrevier hat, und auch der örtliche Pfarrer, der etwas zu verbergen scheint.
Frisches Ermittlerteam noch schlecht eingespielt
Zu allem Übel stimmt die Chemie bei Raczek und seinem neuen Partner Vincent Ross nicht. Sie unterbrechen sich gegenseitig beim Stellen von Fragen, fokussieren sich auf unterschiedliche Verdächtige und scheinen es vorzuziehen, parallel verschiedenen Spuren nachzugehen, anstatt zusammenzuarbeiten.
Dann taucht eine weitere Leiche auf, halb vergraben im ehemaligen Bergbaugebiet. Es wird deutlich: hier ist ein Serienmörder am Werk und sein nächstes Opfer steht schon fest. Die beiden Ermittler müssen ihr Teamwork verbessern, um den Täter rechtzeitig zu finden.
Die Handlung kommt nur langsam in Gang, nimmt dann aber unaufhaltsam Fahrt auf. Verlassene Häuser und Spielplätze, eine Kirche, das stillgelegte Kraftwerk, all diese Orte bieten atmosphärische Schauplätze für das Geschehen um Raczek, der eine immer größer werdende Frustration ertragen muss und dabei nur wenig Entlastung bekommt. Es ist eine Geschichte über Intimität, oder die Unfähigkeit zu ihr, die sich wie ein roter Faden durch sämtliche Handlungsstränge zieht. „Polizeiruf 110 - Abgrund“ ist eine sentimentale, klug geschrieben Folge, die ihre wenigen Schwächen vergessen macht.