Sony zahlt eine Milliarde PfundWarum die Songs von Queen eine Rekordsumme einbringen

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Freddie Mercury und Brian May von Queen live bei einem Konzert der Works-Tour in der Wembley Arena. London, 07.09.1984

Freddie Mercury und Brian May von Queen live im Jahr 1984

Der Musikkatalog der britischen Band ist doppelt so viel wert wie der von Bob Dylan oder Bruce Springsteen. Das hat seine Gründe.

Sie sind die Champions: Sony Music hat den Musikkatalog der britischen Rockband Queen zusammen mit einer Reihe anderer Rechte, etwa an Merchandising-Artikeln, für den Betrag von einer Milliarde britischen Pfund erworben, umgerechnet 1,18 Milliarden Euro. Das meldet das Fachmagazin „Variety“.

Eine Rekordsumme. Erst recht, wenn man bedenkt, dass Disney weiterhin die Songrechte für die USA und Kanada behalten wird. Bob Dylan und Bruce Springsteen haben ihre Musikkataloge für jeweils die Hälfte der runden Summe veräußert.

Was bringen Brian May oder Bob Dylan Einnahmen aus dem Jahr 2050?

Warum lohnt sich der Handel mit Musikkatalogen berühmter Künstler? Die Käufer rechnen auf die zukünftigen Einnahmen durch die Rechte an Titeln. Vor allem solchen, die ihre langanhaltende Popularität bereits bewiesen haben. Musiker wiederum, können durch einen Verkauf zu Lebzeiten diese zukünftigen Einnahmen in die Gegenwart holen. Dylan ist 83, Springsteen und die Anteilseigner von Queen sind Mitte 70, was ihre Songs in 30 Jahren einbringen werden, kann ihnen voraussichtlich egal sein.

Dafür, dass nun gerade der Queen-Katalog so viel höher bewertet wird, als das Œuvre anderer Künstler – für David Bowies Katalog zahlte Warner Chappell Music nur ein Viertel des Betrags – gibt es verschiedene Gründe. Einer wäre die Stadiontauglichkeit von Hymnen wie „We Are the Champions“ und „We Will Rock You“, ein anderer die schiere Menge an immergrünen Queen-Singles. Unter den zehn am häufigsten gestreamten Songs aus dem 20. Jahrhundert finden sich vier Tracks von Queen. In aufsteigender Reihenfolge sind das: „Under Pressure“ (mit David Bowie), „Another One Bites the Dust“, „Don’t Stop Me Now“ und, auf dem ersten Platz, natürlich „Bohemian Rhapsody“.

Der gleichnamige Film von 2018 ist das erfolgreichste Biopic aller Zeiten und „We Will Rock“, das Jukebox-Musical mit den Songs von Queen, gehört zu den weltweit am längsten laufenden Bühnenproduktionen. Und das, obwohl Film wie Musical künstlerisch eher misslungen sind. Aber das ist nur meine Meinung. Was uns gleich zum nächsten Punkt bringt: Gegenüber dem Urteil der Kritiker haben sich Queen stets als kugelsicher erwiesen. Menschen wollen Queen hören und der 1991 gestorbenen Freddie Mercury hat in der Erinnerung nur noch an Ruhm gewonnen.

Daran wird sich auch in nächster Zukunft nicht ändern, die Milliarde ist gut angelegt.

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