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Douglas Trumbull ist totMit diesen Filmen hat er Spezialeffekt-Geschichte geschrieben

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Szene aus „Blade Runner“

Los Angeles – Douglas Trumbull hatte Kinogänger an Bord gewaltiger Raumschiffe zu den äußeren Planeten des Sonnensystems reisen lassen und darüber hinaus, zu noch ferneren, fremderen Welten. Aber als der Science-Fiction-Autor Philip K. Dick Trumbulls erste Probeaufnahmen zu „Blade Runner“ sah – der Verfilmung seines Romans „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ – fühlte er den Kitzel des Allvertrauten: „Ich habe es sofort erkannt. Es war meine eigene Innenwelt. Er hat sie perfekt getroffen.“

Dass galaktische Weiten und unbewusste Abgründe im Dunkel des Kinosaals in eins fallen, ist das Prinzip, das Douglas Trumbulls Spezialeffekte-Kunst zugrunde lag. Niemand hat in der vordigitalen Zeit Hollywoods eindringlichere Illusionen geschaffen. Am Montag ist Trumbull im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Gehirntumors gestorben.

Vater arbeitet am „Zauberer von Oz“

Er hatte die Profession seines Vaters übernommen, der unter anderem an Spezialeffekten für „Der Zauberer von Oz“ (1939) und viel später „Star Wars“ (1977) gearbeitet hatte. Für letzteren hatte sein Sohn keine Zeit, so gefragt waren seine Dienste in den 1970er Jahren. Dabei wollte Douglas Trumbull eigentlich Architekt werden. Stattdessen landete er seinen ersten Job als Illustrator bei einem Animations- und Grafikstudio, das Filme für die Nasa und die Air Force machte.

Ein Mondflug-Film, den das Studio für die 1964er Weltausstellung in New York hergestellt hatte, beeindruckte Stanley Kubrick. Er beauftragte das Studio mit Vorarbeiten zu seinem eigenen Weltraumabenteuer, das damals noch unter dem Titel „Journey Beyond the Stars“ firmierte. Und feuerte es wieder, als er beschloss, die gesamte Produktion nach England zu verlagern.

Triumph mit Stanley Kubrick

Trumbull fragte Kubrick, ob er nicht mitkommen könnte und der Rest ist Filmgeschichte. Die Aufgaben des jungen Mannes wuchsen im Laufe der Produktion stetig, bis er schließlich zum Special Effects Supervisor von „2001 – Odyssee im Weltraum“ aufstieg.

Douglas Trumbulls nachhaltigster Beitrag war die psychedelische Reise des Astronauten Bowman am Ende des Films, für das er die sogenannte Slitcan-Aufnahmetechnik perfektionierte: Hier trafen Nasa-Bürokratismus und LSD-Freakout in einem Sinnbild der Sixties aufeinander. Ganz ähnlich verhielt es sich mit Trumbulls Vorgehensweise: Geduldiges Basteln an Kameralinsen und Miniaturen, das größtmögliche Erfahrungsräume eröffnete.

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Drei Jahre später führte Trumbull zum ersten Ma­­­­­­l Regie: In „Silent Running“ rettet ein Botanist die letzten Pflanzen der Erde. Diesmal führt die Reise bis zum Saturn. Das Budget überstieg kaum eine Million Dollar, dabei sah der Film nicht schlechter aus als „2001“.

Die große Regiekarriere blieb Trumbull leider versagt. Seine Effekte und Bilderfindungen jedoch – für Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnungen der dritten Art“, Robert Wises „Star Trek – der Film“ oder Ridley Scotts „Blade Runner“ oder, sehr viel später, für Terence Malicks „Tree of Life“ – setzen stets neue Maßstäbe des – technisch geerdeten – Fantastischen.

Im Hintergrund bastelte Douglas Trumbull währenddessen an einem Filmverfahren, das noch immersivere Bilder erlaubte – auf dass Unmögliches plötzlich als möglich erscheine.