Zum Auftakt der Streikaktion hat sich „Tagesschau“-Sprecher Jens Riewa überraschend entschuldigt.
Streik beim NDRMassive Einschränkungen bei der „Tagesschau“ – WDR-Klassiker entfallen
Streik beim NDR: Wegen der stockenden Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben die Beschäftigten am Mittwochabend (3. Juli) die Arbeit niedergelegt. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die „Tagesschau“, sondern auch auf viele andere Formate der ARD.
Zum Auftakt der auf 48 Stunden angelegten Streikaktion fielen am Mittwochabend im WDR die „Aktuelle Stunde“ und „WDR heute aktuell“ komplett aus. Die NDR-„Tagesschau“ konnte wegen des Streiks am Donnerstagmorgen nur ein eingeschränktes Nachrichtenangebot senden.
Streik beim NDR: Viele TV-Sendungen fallen aus – auch beim WDR
Gleich zu Beginn der Sendung am Donnerstagmorgen um 6.30 Uhr entschuldigte sich Nachrichtensprecher Jens Riewa bei den Zuschauern: „Guten Morgen, meine Damen und Herren, aufgrund eines Warnstreiks beim Norddeutschen Rundfunk gibt es heute ein eingeschränktes Angebot. Wir bitten um Verständnis.“
Neben den Auswirkungen beim WDR und NDR ist mit weiteren streikbedingten Programmausfällen zu rechnen. Beim Beitragsservice kommt es in den nächsten 48 Stunden zu erheblichen Ausfällen in der Sachbearbeitung.
Streik sorgt für Ausfälle in ARD-Programm: „Tagesschau“-Sprecher Jens Riewa entschuldigt sich
Nach Gewerkschaftsangaben könnten auch die Aufzeichnung der Satire-Sendung „extra3“ oder „NDR Info“ betroffen sein. Das berichtet zumindest das „Hamburger Abendblatt“. Auch bei Radio Bremen und SWR sind Produktionseinschränkungen zu erwarten.
Bei den Tarifverhandlungen konnten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber bisher nicht einigen: Dem jüngsten WDR-Angebot von 2,25 Prozent im Jahr 2024 und garantierten nur 1,23 Prozent jährlicher Steigerung ab 2025 steht die Forderung der VRFF entgegen, mindestens so hoch abzuschließen wie vergangenes Jahr im Öffentlichen Dienst, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Tarifverhandlungen stünden an einem kritischen Punkt. Sollte keine Einigung erzielt werden, seien umfangreichere Streikmaßnahmen und massive Ausfälle im Programm zu erwarten. „Wir sind zu weiteren Schritten bereit, um ein angemessenes Angebot zu erhalten“, bekräftigt Christian Gesch, Vorsitzender der Bundestarifkommission der Mediengewerkschaft VRFF.
Der WDR hat sich zur aktuellen Lage wie folgt geäußert: Der WDR hat der VRFF am Dienstag ein verbessertes Angebot vorgelegt. Dieses bewegt sich im Rahmen dessen, was finanziell für den WDR noch möglich ist. Das verbesserte Angebot zeigt, dass der WDR bereit ist, sich auf die Gewerkschaften zuzubewegen. Gleiches erwartet der Sender jetzt auch von Gewerkschaftsseite.
Fest steht: Der WDR will seinen festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin gute Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze und eine angemessene Bezahlung bieten. Gleichzeitig handelt der WDR wirtschaftlich und verantwortungsvoll und kann nur das Geld ausgeben, das ihm zur Verfügung steht. Die aktuellen unrealistischen Forderungen der Gewerkschaften von mehr als zehn Prozent Gehaltssteigerungen für zwölf Monate kann und wird der WDR nicht erfüllen. (mbr)