StreitgesprächStrack-Zimmerman erklärt Schwarzer, was feministische Außenpolitik ist
Köln – Im aktuellen „Spiegel“ kann man ein bemerkenswertes Streitgespräch zwischen der „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer und der FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann lesen. Es geht, klar, um Schwarzers Offenen Brief an Olaf Scholz, es geht um die Frage, ob Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern sollte.
Wahrscheinlich haben Sie in den vergangenen Tagen ganz ähnliche Streitgespräche geführt. Ich habe eines abgebrochen, weil ich fürchtete, ausfallend zu werden. Was nicht geht, wenn man hinterher immer noch miteinander verwandt ist.
Die Welt muss kein Facebook-Kommentar-Thread werden
Zuerst einmal ist also bemerkenswert, dass und wie Schwarzer und Strack-Zimmermann miteinander streiten. Hart in der Sache, mit zugespitzten Argumenten, doch ohne sich im Ton zu vergreifen. Die Welt muss also gar nicht zum Facebook-Kommentar-Thread verkommen.
So viel zur Form. Noch bemerkenswerter ist der Inhalt: Da beschwört die FDP-Politikerin ideelle Werte während die Publizistin den Krieg zur bloßen Machtfrage erklärt. Noch verblüffender: Schwarzer sagt, dass es ihr peinlich sei, in der gegenwärtigen Situation von feministischer Außenpolitik zu reden, woraufhin Strack-Zimmermann Deutschlands bekanntester Feministin erklärt, was genau der umstrittene Begriff beinhaltet.
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Der Krieg verhärtet auch hierzulande die Fronten. Einerseits. Andererseits bricht er mit so vielen Gewissheiten, mit Überzeugungen, die vielleicht nur noch Gewohnheiten waren, dass man manchmal das Gefühl hat, klarer zu sehen. Ein schwacher Trost, aber immerhin.