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„Tatort“ über VerschwörungsmythenLiefers und die ARD müssen viel Kritik einstecken

Lesezeit 2 Minuten
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Jan Josef Liefers als Prof. Karl-Friedrich Boerne 

Köln – Immer noch mehr als elf Millionen Zuschauer, aber so wenige wie seit über zehn Jahren nicht: Den Sonntagskrimi „Tatort: Propheteus“ mit dem Münster-Team Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Boerne (Jan Josef Liefers) haben im Schnitt 11,03 Millionen gesehen. Das entsprach ab 20.30 Uhr einem Marktanteil von 34,5 Prozent.

Die vorangegangene Episode des WDR-Krimis aus Münster sieben Wochen zuvor (16. Januar) sahen im Ersten mehr als 14 Millionen, der Marktanteil lag damals sogar über 40 Prozent.

Viel Kritik für Münster „Tatort“ mit Jan Josef Liefers

Sicherlich ist das verhältnismäßig schlechte Abschneiden des „Tatort“ auf die aktuelle politische Lage zurückzuführen, in der möglicherweise eher Sondersendungen und Dokus punkten können. Allerdings scheinen die Zuschauer auch vom Krimi selber nicht angetan gewesen zu sein, wie viele Reaktionen bei Twitter vermuten lassen.

Zum einen hielten viele die Story über Verschwörungstheoretiker und den Glauben an reptilienähnliche Außerirdische für hanebüchen und eher nicht komisch. Die mehr als deutliche Anspielung auf „Men in Black“ kommt nicht gut an.

Kritik an Jan-Josef Liefers' Rolle bei #allesdichtmachen

Vor allem entzündet sich die Kritik vieler Kommentatoren jedoch daran, ausgerechnet Boerne-Darsteller Jan-Josef Liefers in einem Film mit Verschwörungs-Thematik mitwirken zu lassen.

Liefers hatte bei der Aktion #allesdichtmachen im Frühjahr 2021 mitgewirkt und in einem Spot die Corona-Maßnahmen aufs Korn genommen. In dem Video für die Aktion bedankte sich Liefers „bei allen Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben“.

Liefers sprach danach von einer ironischen Überzeichnung und distanzierte sich von der Aktion. Er sei kein Querdenker. Allerdings beteiligte er sich später erneut mit #allesaufdentisch an einer ähnlichen Aktion. Auf diesen Hintergrund zielen viele Posts bei Twitter:

Die ARD habe sich mit dieser Thematik und Liefers keinen Gefallen getan, meint dieser User:

Davon abgesehen sei die Handlung auch einfach grottenschlecht gewesen, heißt es hier:

Die Ironie, die der Sender wohl beabsichtigt hatte, kam bei vielen einfach nicht an. Vielfach ist von „albern“ die Rede. (cme, mit dpa)