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So war der Jubiläums-„Tatort“Eine starke Geschichte der Emanzipation

Lesezeit 3 Minuten
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Sofia Modica (Emma Preisendanz) hat ihr altes Leben hinter sich gelassen.

Der „Tatort“ feiert Geburtstag: Seit 50 Jahren gibt es die bekannte Krimi-Serie im Fernsehen. Doch wie gut war der Jubiläums-„Tatort“? Die Kritik.

Der Fall

Ging es im ersten Teil des Jubiläums-Zweiteilers eher um die Handlanger der ’Ndrangheta, der kalabrischen Mafia, waren nun die dran, die mit den illegalen Geschäften das ganz große Geld verdienen. Domenico Palladio (Paolo Sassanelli) gab nach außen den seriösen Geschäftsmann, zog aber im Hintergrund skrupellos die Fäden. Das wollten Faber und die Münchner Kommissare ihm nachweisen.

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Und sie wollen das Schicksal von Sofia Modica (Emma Preisendanz) klären. Deren Mutter war im Finale des ersten Teils von ihrem Vater Luca (Beniamino Brogi) getötet worden. Das wusste sie allerdings nicht. Sie glaubte, die Mutter habe sie verlassen, weil sie die Familie an die Polizei verraten wollte.

Die Auflösung

In diesem Film ging es vor allem um die Frage, wie es mit Sofia weitergeht. Sie war mit ihrem Vater und Pippo in München untergetaucht und saß mit den beiden in einer miesen Wohnung fest, die Palladio gehörte.

Erst nach und nach verstand sie, dass ihr alle etwas vorgemacht hatten und ihre Mutter tot war. Sie tötete Pippo und floh. Dass ihr Vater sie getötet hatte, erfuhr sie in einer dramatischen Szene, in der sie Palladios Sohn als Druckmittel gegen dessen Vater einsetzte.

Am Ende wurde Sofias Vater gefasst, sie selbst ließen die Kommissare laufen - in eine ungewisse Zukunft.

Die Kommissare

Die Macher des "Tatort" hatten sich für das Jubiläum eine besondere Konstellation überlegt: München trifft Dortmund. Man könnte auch sagen: Welten treffen aufeinander. Am vergangenen Sonntag konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer in Teil 1 von "In der Familie" den Münchner Kommissare dabei zuschauen, wie verlassen sie in Dortmund wirkten und wie wenig sie mit den unkonventionellen Ermittlungsmethoden - um es vorsichtig zu sagen - des Teams um Kommissar Faber (Jörg Hartmann) anfangen konnten.

Im zweiten Teil des Jubiläums-Falls bewegten sich Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) nun auf sicherem Terrain, während der Dortmunder Kollege Faber in seinem schmierigen Parka völlig fehl am Platz wirkte beim Münchner Edel-Italiener. Das Zusammenspiel der Kommissare stand aber auch in diesem Film nicht im Mittelpunkt, so hatte Faber die Kollegen auch in Dortmund gelassen.

Fazit

Führte im ersten Teil Altmeister Dominik Graf Regie, übernahm bei Teil 2 Pia Strietmann. Das Buch für beide Teile schrieb Bernd Lange. Strietmann und Lange konzentrierten sich in diesem Film auf Sofias Entwicklung und konnten sich dabei auf Emma Preisendanz verlassen. Ihrer Sofia dabei zuzusehen, wie sie langsam, aber sicher durchschaute, welches Spiel gespielt wurde, war ein Gewinn.

Dieser Film war vor allem die Emanzipationsgeschichte einer jungen Frau, die lernen musste, dass uns manchmal diejenigen am tiefsten verletzten, denen wir am meisten vertraut haben. Der zweite Teil von "In der Familie" brauchte weniger Anlaufzeit als Teil 1 und war noch dichter und besser.