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Tatort-KritikWeimarer Duo Lessing/Dorn legt bisher schwächsten Auftritt hin

Lesezeit 3 Minuten
Tatort Weimar Kern

Diesmal kommt es für Christian Ulmen als Lessing und Nora Tschirner als Kira Dorn knüppeldick.

Der Fall

Dass der Ermittler selbst mal unter Mordverdacht gerät, gehört ja fast zum Standard jeder Krimireihe. Im neuen „Tatort“ ereilte dieses Schicksal Kommissar Lessing (Christian Ulmen). Der überführte erst den Schrottplatzbesitzer Harald Knopp des Mordes, nur um dann ansehen zu müssen, dass dieser aufgrund einer zweifelhaften Zeugenaussage des Neffen der Getöteten freigesprochen wurde. Wenig später bestellte Knopp Lessing auf den Schrottplatz, wo dieser jedoch nur noch die Leiche des Verdächtigen fand. Die Ermittlungen ergaben, dass die tödlichen Schüsse aus Lessings nun verschwundener Dienstwaffe abgefeuert worden waren. Sonderermittlerin Eva Kern (Nina Proll) übernahm, und Lessing landete in Untersuchungshaft.

Die Auflösung

Kira Dorn (Nora Tschirner) musste dieses Mal weitgehend allein ermitteln. Die Geschichte, die sie dann aufdeckte, war einigermaßen verworren. Harald Knopp hat die alte Dame damals tatsächlich bei einem Raub getötet. Dabei hatte er eine asiatische Statur von hohem Wert gestohlen. Und diese wollten nun alle haben. Knopps Frau Birte, um sie zu zerstören, da sie überzeugt war, sie habe Unglück über ihre Ehe gebracht. Knopps Bruder samt Gattin, um sie zu verkaufen und dann ein eigenes Theater aufzumachen. Sie waren es auch, die den Komplott gegen Lessing und Dorn zu verantworten hatten. Hannah Knopp hatte ihren Schwager erschossen und das Ganze mithilfe des treudoofen Polizisten Lupo Lessing in die Schuhe geschoben.

Für „Tatort“-Fans

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Die Ermittler

Der „Tatort“ aus Weimar lebt sonst vom Zusammenspiel der Lebens- und Arbeitspartner Lessing/Dorn. Das kam in dieser Folge jedoch viel zu kurz – und war bei den gemeinsamen Auftritten auch noch meist dadurch ausgebremst, dass die Autoren (Buch: Sebastian Kutscher, Deniz Yildizr) dem Fall eine gewisse Ernsthaftigkeit geben wollten, die fehl am Platz war. Und auch nicht funktionierte, weil sie diesem Ton nicht treu blieben, sondern zwischendurch doch wieder versuchten, lustig zu sein.

Fazit

Der Fall „Die harte Kern“ (Regie: Helena Hufnagel) hatte ein entscheidendes Problem: Er wusste nicht, was er sein wollte. Ernsthafter Krimi mit Ermittlern in Existenzangst? Oder doch lieber der skurrile, meist herrliche alberne Weimar-„Tatort“, den man kennt? Für Variante eins war die Story zu schwach und zu verworren, für Variante zwei waren die Dialoge nicht gut genug. Es fehlten Wortwitz und Leichtigkeit. So entstand eine unausgegorene Mischung, die diesen Fall zum bisher schwächsten der beiden Kommissare machte.