Taylor Swift hat sich für Kamala Harris ausgesprochen. Wenige Stunden zuvor fürchteten ihre Fans noch, sie sei ins Trump-Lager übergelaufen.
WahlempfehlungUnd was, wenn Swifties ihren Star beeinflussen?
Am Tag der Präsidentschaftsdebatte wurde in zahlreichen Internetforen das Ende der imperialen Phase von Taylor Swift herbeigeschrieben. Der Grund: Auf der VIP-Tribüne der US Open hatte der größte Popstar aller Zeiten Brittany Mahomes geherzt, Fußballerin und Frau des Quarterbacks Patrick Mahomes. Der ist ein Buddy von Taylors Freund Travis Kelce und außerdem noch evangelikaler Christ. Sie, Brittany, gilt als Trumpistin, seit sie vergangenen August einen Instagram-Beitrag des Ex-Präsidenten geliked hat.
Darf man so jemanden umarmen? Hatte Swift, die 2020 noch Joe Biden unterstützt hatte, endgültig die Seiten gewechselt? Selbst eingefleischte Swifties zeigten sich verunsichert und schworen, 24 Stunden lang keine Songs ihres Idols zu streamen, um ein Zeichen der Entrüstung zu setzen. Lachen Sie nicht. Für manche Menschen ist das ein echtes Opfer.
„Es ist Eure Wahl“, sagt Taylor Swift
In der Nacht nach der Debatte war alles wieder gut. „Ich werde meine Stimme für Kamala Harris und Tim Walz bei den Präsidentschaftswahlen 2024 abgeben. Ich stimme für @kamalaharris, weil sie für Rechte und Anliegen kämpft, von denen ich glaube, dass sie eine Kriegerin brauchen, die sie vertritt“, schrieb Swift in einem langen Instagram-Beitrag. In dem forderte sie ihre 283 Millionen Follower auf, sich selbst gründlich zu informieren und dann eine Entscheidung zu treffen: „Es ist Eure Wahl.“
So weit, so präsidial. Wer sich als Prominenter allzu nachdrücklich in die Bresche wirft, riskiert Trotzreaktionen. Ein rhetorisches Sahnehäubchen konnte sich Swift aber dennoch nicht verkneifen, unterzeichnet hat sie ihren Post mit „Taylor Swift, Childless Cat Lady“, Trumps misogynen Vizepräsidentschafts-Kandidaten J.D. Vance zitierend. Im Bild zum Beitrag hält sie ihre mürrisch dreinblickende Katze Benjamin Button im Arm.
Bleibt die Frage, ob sich überhaupt irgendjemandes Wahlentscheidung von einem Promi-Unterstützer beeinflussen lässt? Vielleicht wirkt der Einfluss ja in beide Richtungen, Swifties haben schon Wochen vor dem Bekenntnis ihres Stars große Summen für die Harris-Walz-Kampagne gesammelt. Auf Swifts gottesdienstähnlichen Stadionkonzerten wurden eben nicht nur Freundschaftsarmbänder getauscht, sondern auch Werte vermittelt. Und die stehen dem Maga-Kult diametral gegenüber.