Kino „Walking on Sunshine“Wie Eis in der Sonne

Ein Tänzchen am Pool
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Köln – Es war ziemlich präzise Mitte der 80er Jahre, als Katrina and the Waves ihren Hit „Walking on Sunshine“ aus den Radiolautsprechern ballerten. Es war ein guter Sommerhit. 29 Jahre später liegt „Walking on Sunshine“ nun als Film vor, der irgendwie so wirkt, als hätte jemand versucht, den zweiminütigen Langnese-Werbespot mit dem Sommerhit „Like Ice in the Sunshine“ von 1986 auf abendfüllende Spielfilmlänge zu zerren.
Da fährt die blonde Engländerin Taylor (Hannah Arterton, die jüngere Schwester von Gemma) nach Puglia, Italien, um Raf wiederzutreffen, mit dem sie beim letzten Mal eine heiße Urlaubsaffäre hatte. Vor Ort trifft sie ihre Schwester Maddy (Annabel Scholey, die gern die kleine Schwester von Catherine Zeta-Jones wäre), die ganz aufgeregt ist, weil sie vor fünf Wochen Ragazzo Vero kennengelernt hat, und jetzt wollen die beiden heiraten. Es ist nicht so schwer zu erraten, wie es weitergeht.
Im Stile von „Mamma Mia“
Viel interessanter ist aber auch, dass das Regieteam der Kassenerfolge „StreetDance“ und StreetDance 2“ seinen jüngsten Wurf als Musical aufgelegt hat; und zwar im Stil von „Mamma Mia“. Nur gibt es hier keine Super-Schauspieler und keine Abba-Songs, sondern 13 Hitparadenkracher zwischen 1982 und 1990; nicht gerade ein „Awesome Mix No. 1“, aber nett genug, dass Teens aufhorchen und Eltern sich den „Weißt du noch damals?“-Blick zuwerfen.
Auch diesmal werden die Songs vor der Kamera neu eingesungen, was nie richtig peinlich, leider aber auch nie richtig gut ist. Am besten funktioniert es noch, wenn Greg Wise mit gierigem Blick zu Human League’s „Don’t You Want Me“ der 16 Jahre jüngeren Annabel Scholey nachstellt. In anderen Fällen ist man nur fassungslos, wenn Hannah Arterton sich an „The Power of Love“ versucht.
Grundsätzlich wäre ja einiges möglich gewesen, wenn man sich nur getraut hätte. Aber es lehnt sich einfach nichts und niemand aus dem Fenster. Aber alle Beteiligten sind dabei sehr gut gelaunt. (U.E.)
Walking on Sunshine, GB 2014, 95 Minuten, R: Max Giwa, Dania Pasquini, D: Hannah Arterton, Annabel Scholey.