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Wuppertaler SchwebebahnGestochen scharfe Filmfahrt im „Flying train“ – 118 Jahre alt

Lesezeit 2 Minuten
Schwebebahn_in_Wuppertal

Die Schwebebahn in Wuppertal

  1. Das New Yorker „Museum of Modern Art“ hat einen filmischen Schatz aus seinem Archiv geholt: eine Fahrt mit der Schwebebahn im Jahr 1902.
  2. Die Aufnahmen bestechen durch ihre außergewöhnliche Qualität.
  3. „The flying train“ lässt das kaiserzeitliche Wuppertal lebendig werden.

Köln – Zu einem außergewöhnlichen Ausflug in die Stadt Wuppertal des Jahres 1902 nimmt den Betrachter der filmische Schatz mit, den das New Yorker „Museum of Modern Art“ kürzlich aus seinem Archiv ausgegraben hat. „The flying train“ („Der fliegende Zug“) heißt das filmische Juwel, das etwas länger als zwei Minuten in die Stadt Wuppertal vor 118 Jahren entführt. Das MoMA zeigt ihn in seiner Reihe „Film Vault Summer Camp“, wie die für das Filmarchiv des Museums zuständige Spezialistin Ashley Swinnerton auf der Homepage des Museums erläutert.

Auf der manchmal etwas schaukelnden Fahrt mit der damals gerade seit einem Jahr eröffneten Schwebebahn sind wie auf einem Drohnenflug durch die Stadt Pferdefuhrwerke von oben zu sehen. Ein Kind schaukelt in einem Garten rechts der Bahn. Man sieht zwei Jungen, wie sie zwei große hölzerne Räder über den Bürgersteig rollen, Fußgänger, die eine Brücke überqueren und erblickt eine Straßenbahn, die den Weg der Schwebebahn kreuzt.

Was dieses filmische Dokument aus der Kaiserzeit zu etwas Besonderem macht, ist die unglaubliche Qualität der Bilder. Ermöglicht wurde sie durch den für filmische Fahrt über die Wupper benutzten 68-Millimeter-Film, wie der Chicagoer Kultur-Blog „Colossal“ in einem Beitrag über das Filmdokument schreibt.

Produziert hat den Film der deutsche Ableger der amerikanischen Biograph Company, in der frühen Stummfilmzeit eines der weltweit einflussreichsten Filmproduktionsstudios. Die große Bildfläche des 68-Millimeter-Filmmaterials habe die erstaunliche visuelle Klarheit und Qualität der Aufnahmen ermöglicht, heißt es dazu vom MoMA.

Die gestochen scharfen Momentaufnahmen ziehen den Betrachter in das Wuppertal des Jahres 1902 hinein. Fast ist es, als säße man selbst auf der Schaukel, an der die Schwebebahn vorüberfährt.