Letzte Ausgabe der WDR-SendungDas war der größte Aufreger bei „Zimmer frei“
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Köln – Götz Alsmann hatte sich über die letzte Show schon so seine Gedanken gemacht. „Wir werden uns vornehmen, dass wir diesen Abend einerseits hochemotional, andererseits aber auch gefasst über die Bretter kriegen“, sagte er kürzlich. Diesen Abend - das ist der letzte Abend, an dem er „Zimmer Frei!“ moderiert.
Der WDR beendet nach 20 Jahren „Zimmer Frei!“ mit einem großen Abschiedsspecial (Sonntag, 22.15 Uhr, WDR). So viel kann man verraten: Vollkommen gefasst bringen die beiden Moderatoren Götz Alsmann und Christine Westermann den Abend nicht hinter sich. Es fließen ein paar Tränen.
Zu Gast ist nicht ein Prominenter, es kommen gleich mehrere: unter anderem Guido Maria Kretschmer, Mariele Millowitsch, Oliver Welke und Anne Will. Und alle werden sie zurückblicken auf die vergangenen 20 Jahre. Auf die Gäste, die Anekdoten und vielleicht auch auf den größten Aufreger der Sendung. Wissenswertes vor der letzten „Zimmer frei“-Sendung:
„Zimmer frei!“ lief seit 1996 und endet nun nach 700 Folgen. Erster Gast am 9. Juli 1996 war Karl Moik. Er war auch der erste Gast, der 15 Jahre später eine zweite Einladung erhielt.
30 Tage am Stück
Wer sich alle Folgen anschauen möchte, müsste sich dafür rund 30 Tage nonstop vor den Fernseher setzen.
Der Gong und die Klingel
Der Gong, der vor und nach der Einblendung zum „Zimmer frei!“-Bilderrätsel ertönte, hat sich in 20 Jahren nie verändert. Gleiches gilt für die Türklingel und die Eröffnungsmusik.
Westermanns Königsberger Klöpse
Das Essen wurde normalerweise von einem Koch zubereitet. Außer, ein Gast wünschte Königsberger Klopse – die machte Christine Westermann laut WDR immer selbst. Es ist eines ihrer Lieblingsrezepte.
Die Kostüme und die Treppe
Mehr als 14 000 Kostüme wurden bei „Zimmer frei!“ in all den Jahren genutzt – und fast 1500 Bärte angeklebt. Die Treppe zum WG-Zimmer des Gastes hat elf Stufen. Hochgerechnet auf alle Sendungen, ist Christine Westermann damit in 20 Jahren „Zimmer frei!“ 7700 Stufen hochgestiegen.
Der größte Aufreger
Einzelne Folgen sorgten für ziemliche Aufregung. Die Aufzeichnung mit Cherno Jobatey, damals noch ZDF-Frühmoderator, blieb über Jahre im Giftschrank, bevor sie dann doch gezeigt wurde. Die beiden Moderatoren hatten Jobatey auf die Schippe genommen, weil er in einem Interview mal über seine Legasthenie gesprochen hatte. Alsmann trug ein ABC-Pflaster, beide servierten Jobatey Buchstabensuppe. Dieser verließ wütend das Studio und kam erst nach zehn Minuten zurück.
Die Gäste
In all den Jahren gab es aber viele weitere bemerkenswerte Gäste. Zuletzt kam noch mal die junge Unterhaltungsriege vorbei - Jan Böhmermann, Joko Winterscheidt, Lena Meyer-Landrut. Westermann sagt, dass sie sich höchstens noch Götz George gewünscht hätte. „Als ich nach seinem Tod die Dokumentation in der ARD sah, dachte ich: Wie schön wäre das gewesen. Und zugleich wäre es unbefriedigend geblieben, weil man so ein Leben nicht in 60 Minuten packen kann.“ Der Musiker Alsmann nennt als größten Star-Gast der Sendung übrigens Annette Dasch, eine Opernsängerin.